Die Eigenschaften und die Vorteile der Islamischen Religion

  • Ihre Bestimmungen enthalten sehr klare Beweise dafür, dass die Religion bei Allah nur eine ist und dass Allah ( y) die Propheten (Friede sei auf ihnen allen) gesandt hat, die sich gegenseitig ergänzt haben. Angefangen bei dem Propheten Noah ( s) und beendet mit dem Propheten Muhammad ( s). Der Gesandte ( s) sagte: ‚Mein Gleichnis mit den Propheten vor mir, ist das eines Mannes, der ein Haus gut und schön gebaut und dabei eine Stelle in einer Ecke ausgelassen hatte, in der ein Ziegel fehlte. Die Leute, die um das Haus herumgingen und es zu bewundern anfingen, sagten:‚ Es wäre doch schöner gewesen, wenn der Stein an dieser Stelle angebracht worden wäre! Ich bin dieser Ziegel, und ich bin der letzte (das Siegel) aller Propheten.‛
    (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 3342)


    Aber Jesus ( a) wird am Ende der Zeit noch einmal kommen und die Erde mit Gerechtigkeit und Licht erfüllen, so wie sie zuvor voller Ungerechtigkeit und Dunkelheit war. Aber nicht mit einer neuen Religion, sondern er entscheidet zwischen den Menschen mit der Islamischen Religion, welche auf den Gesandten Muhammad ( y) herab gesandt worden war. Der Gesandte ( s) sagte: ‚Die Stunde wird nicht eher eintreffen, bis der Sohn der Maria als gerechter Schiedsrichter zu euch entsandt wird, sodann wird er das Kreuz brechen, das Schwein töten, die Schutzsteuer der freien Nicht-Muslime unter muslimischer Herrschaft abschaffen und das Vermögen wird im Überfluss sein, bis keiner es annimmt.‛
    (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 2344)

    Denn alle Propheten Allahs haben zum Glauben an die Einzigkeit Allahs aufgerufen, verboten, Ihn mit irgendetwas anderem zu vergleichen, Ihm etwas beizugesellen, sich jegliche Vermittler zwischen Ihm und dem Diener im Gottesdienst zu nehmen und haben dazu aufgerufen, die menschliche Seele zum Geraden Weg zu leiten, damit sie im Diesseits und Jenseits glücklich wird. Allah ( y) sagt: Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Nūh (Noah) anbefahl (Qur´an 42:13)

  • Allah ( y) hat mit dem Islam alle ihm vorangegangenen Religionen aufgehoben. Er ist die letzte Religion und das Siegel und Allah ( y) nimmt keinen Dienst an, der nicht im Sinn des Islam entrichtet wird. Allah ( y) sagt: Und Wir haben zu dir das Buch mit der Wahrheit hinab gesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm (offenbart) war, und als Wächter darüber.
    (Qur´an 5:48)

    Und weil der Islam die letzte Offenbarungsreligion ist, versprach Allah ( y), sie zu bewahren, bis Allah ( y) die Erde und alles, was auf ihr ist, erbeben lässt. Und dies ist ein deutlicher Unterschied zu den vorherigen Religionen; Allah ( y) hat nicht versprochen hat, sie für alle Zeiten zu bewahren; denn sie sind nur für bestimmte Völker und für bestimmten Zeitepochen herab gesandt worden. Allah ( y) sagt: Gewiss, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.
    (Qur´an 15:9)

    Und dies zeigt, dass der Gesandte des Islam Muhammad ( s), der letzte der Propheten ist; kein Prophet und kein Gesandter wird nach ihm kommen oder gesandt werden. Allah ( y) sagt: Muhammad ist nicht der Vater irgendjemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid.
    (Qur´an 33:40)

    Das bedeutet nicht, dass man an die vorigen Propheten und die Bücher nicht glauben soll. Denn die Religion von Jesus ( a) folgte als Bestätigung und Wiederbelebung der Religion von Moses ( a); und die Religion von Muhammad ( s) folgte als Bestätigung und Erneuerung der Religion von Jesus ( a); und Muhammad ( s) ist das Siegel aller Propheten und Gesandten (Friede sei auf ihnen allen).

  • Der islamische Glaube vervollständigt alle vorherigen Religionen, denn er umfasst alle vorigen Gesetzgebungen Allahs. Die Gesetzgebungen vor dem Islam haben die menschliche Seele angesprochen, aber die Angelegenheiten des Lebens vernachlässigt. Im Islam jedoch sind alle Angelegenheiten berücksichtigt, die der Seele und die des Lebens. Allah ( y) sagt: Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.
    (Qur´an 5:3)

    Deshalb ist er (der Islam) die beste und vorrangigste Religion. Allah ( y) sagt: Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. Und wenn die Leute der Schrift glauben würden, wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler. (Qur´an 3:110)

  • Der islamische Glaube ist eine weltübergreifende (internationale) Religion, für alle Menschen, ohne Ausnahme, überall und für alle Zeiten. Er gilt nicht für alle Rassen, von der eine ausgenommen ist, nicht für alle Schichten, von der eine ausgenommen ist, nicht für alle Gemeinschaften, von der eine ausgenommen ist. Nicht für alle Zeiten, von der eine ausgenommen ist; vielmehr ist er ein Glaube, in dem sich alle Menschen vereinen, nicht auf Grundlage der Farbe, der Sprache, der Herkunft, der Abstammung, der Zeit oder des Ortes. Sondern aufgrund einer bestimmten Aqida (die feste fundamentale Überzeugung des Glaubens), die sie miteinander vereint. Und jeder, der daran glaubt, dass Allah ( y) der einzige Gott ist, der Islam seine Religion ist und Muhammad ( s) sein Prophet ist, der steht unter dem Schutz des Islam. Allah ( y) sagt: Und Wir haben dich für die Menschen allesamt nur als Frohboten und Warner gesandt. Aber die meisten Menschen wissen nicht.
    (Qur´an 34:28)

    Und weil der Islam für alle Welten und ein Aufruf für alle Menschen an jedem Ort und zu jeder Zeit ist, wurde den Muslimen befohlen, diese Botschaft weiterzugeben und den Menschen vorzuleben. Allah ( y) sagt: Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, damit ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei. (Qur´an 2:143)

    Die islamische Religion hat feste Prinzipien und generelle Grundlagen, die, weil von Gott eingesetzt, vollkommen sind; ihre fundamentalen Richtlinien sind nicht ersetzbar und können zeitlich oder örtlich in der Aqida und Ibadat (Gottesdienst) nicht verändert werden ebensowenig wie die Überzeugung, das Gebet mit seiner Anzahl von Gebetseinheiten (Rak'a) und Gebetszeiten, die Zakat (soziale Pflichtabgabe) und ihre Maße, das Siyaam (Fasten) und seine Zeiten, die Hadsch (Pilgerfahrt) und seine Eigenschaften und Zeiten usw.

    Deshalb soll man in Bezug auf neue Entwicklungen im Leben und offene Fragen zuerst auf den Qur´an und die Sunnah zurückgreifen. Und wenn man das gefunden hat was man sucht, soll man es akzeptieren und von allem anderen ablassen. Wenn man aber keine Antwort im Qur`an und in der Sunnah findet, so soll man sich an die bekannten, wissenden Gelehrten wenden, die ihre meiste Zeit der Erforschung des Qur`ans und der Sunnah widmen, um damit der Allgemeinheit von Nutzen sein zu können. Die Gelehrten stützen sich in Bezug auf die Fortschritte und Entwicklungen des Lebens und die Situation der jeweiligen Gesellschaften, auf die allgemeinen Richtlinien der Gesetzgebung aus dem Qur`an und der Sunnah.


      Wie zum Beispiel in Bezug auf folgende Prinzipien:

    • Grundsätzlich sind die Dinge erlaubt, sofern es kein eindeutiges Verbot gibt.

    • Schutz der Angelegenheiten.

    • Erleichterung und Beseitigen der Notsituation.

    • Beseitigen des Schadens.

    • (Lebens-)Notwendigkeit erlaubt das Verbotene.

    • Notwendigkeiten werden nach ihrer Masse eingeschätzt.

    • Blockierung der Gründe, die zum Unheil führen.

    • Schaden vermeiden zählt vor Profit.
    • Schaden wird nicht mit Schaden behoben.
    • Schutz der Allgemeinheit vor Schaden, durch das Akzeptieren von Schaden der einzelnen Person.

    Mit der Anstrengung der Gelehrten ist nicht gemeint, dass sie ihren eigenen Vorstellungen, ihren Wünschen oder ihren Gelüsten folgen, sondern dass erreicht wird, was für die Menschen gut und nützlich ist, ohne gegen eine der islamischen Richtlinien zu verstoßen. Und dies, weil der Islam für jedes Zeitalter und jedes Verlangen aller Gesellschaften spricht.

  • Die Islamische Religion macht keine Unterschiede und keine Ausnahmen bei der Durchführung ihrer Gesetzgebung (Schari'a) und ihrem System. Alle sind gleich, kein Unterschied zwischen reich und arm, adlig und einfach, Führer und Untergeordneten oder zwischen schwarz und weiß; sie alle sind bei der Umsetzung dieser Gesetzgebung (Schari'a) gleich.

    Die Leute des Stammes Quraiš waren besorgt wegen einer Frau aus dem Stamm Maĥzum, die einen Diebstahl begangen hatte. Sie fragten: ‚Wer kann mit dem Gesandten Allahs für sie sprechen? Einige sagten: ‚Und wer sonst kann es wagen, an ihn heranzutreten außer Usama Ibn Zaid, dem Liebling des Gesandten Allahs ( s)? Da sprach Usama mit dem Gesandten Allahs ( s), der ihm sagte: ‚Legst du Fürsprache ein im Hinblick auf ein Recht, das nur Allah zusteht?" Der Prophet ( s) erhob sich dann und hielt eine Predigt, in der er folgendes sagte: "O ihr Menschen, wahrlich, diejenigen vor euch gingen deshalb zugrunde, weil sie, wenn einer der Vornehmen unter ihnen einen Diebstahl begangen hatten, ihn davon unbestraft laufen ließen, und wenn einer der Schwachen unter ihnen einen Diebstahl begangen hatte, gegen ihn die Strafe vollzogen. Ich schwöre bei Allah! Wenn Fatima, die Tochter Muhammads gestohlen hätte, so würde Muhammad ihre Hand abschneiden.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr. 1688)


  • Die Islamische Religion hat ihren Ursprung im Wort und den Gesetzen Gottes. Seine Bestimmungen sind fehlerlos. Ihnen kann nichts hinzugefügt und es kann nichts weggelassen werden, denn Er schützt sie vor Änderungen und Ergänzungen. Die Quellen der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) sind:
    Der Edle Qur'an.
    Die Sunnah


    • Der Edle Qur'an ist genauso erhalten geblieben, wie er auf Muhammad den Gesandten Allahs ( s) herab gesandt wurde.


      Alle seine Suren, Verse (Ajat) und sogar jeder einzelne Buchstabe sind bis in unsere Zeit von jeglichen Änderungen, Hinzufügungen oder Weglassungen verschont geblieben; also er ist vollständig geblieben. Der Gesandte Allahs ( s) wählte von seinen Gefährten (Sahaba) Schreiber für die Offenbarungen (Wahi): Ali Ibn Abi Talib, Mu’awiya Ibn Abi Sufiyan, Ubayy Ibn Ka’b und Zaid Ibn Thabit. Immer wenn ein Vers offenbart wurde, befahl der Gesandte Allahs ( s), ihn aufzuschreiben und zeigte seine Stelle in der Sūra. Damit wurde der Edle Qur'an schriftlich in den Büchern und auswendig in den Herzen der Menschen bewahrt. Und die Muslime haben mit höchster Vorsicht und Aufmerksamkeit gepflegt, den Qur'an zu lesen, auswendig zu lernen und weiterzulehren, um am guten Lohn, von dem der Gesandte Allahs ( s) berichtete, teilhaben zu können: Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der beste unter euch ist derjenige, der den Qur`an lernt und lehrt.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 4739)

      Und sie geben von ihrem Vermögen und ihren Seelen viel, um der Islamischen Religion zu dienen, sie zu bewahren und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Dies ist eine gute Sache, weil das Auswendiglernen und Rezitieren aus dem Qur`an ein Gottesdienst ist. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer einen Buchstaben aus dem Buche Allahs liest, hat den Lohn für eine (vollbrachte) gute Tat, und eine gute Tat wird zehnfach vergolten werden. Ich sage nicht, Alif-LamMim ist ein Buchstabe, sondern: Alif ist ein Buchstabe, Lam ist ein Buchstabe, und Mim ist ebenfalls ein Buchstabe.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr. 2910)

    • Die Sunnah (die Überlieferung des Propheten Muhammad ( s)) ist die zweite Quelle der islamischen Vorschriften (Schari'a) und die "Erklärung" des Qur'an und seiner Gesetze. Und die Sunnah wurde ebenfalls verschont von Veränderungen, Verfälschungen und Einfügungen; dies durch vertrauenswürdige Gelehrte, die sich und ihr Leben nur den Hadithen (Aussagen und Handlungen des Propheten ( s)) und der Forschung der prophetischen Aussprüche gewidmet haben. Sie haben diese Hadithe studiert, in Bezug auf ihre Überlieferungsketten, religiöse Texte, Richtigkeitsstufen und ihrer Schwäche. Somit haben sie alle Hadithe aussortiert, überprüft und nur das Richtige festgehalten. Deshalb haben uns die Hadithe in einem reinen Zustand erreicht, ohne erfundene Aussagen. Und wenn jemand Interesse daran hat, um die Methode kennen zu lernen, wie die Sunnah aufbewahrt wurde, soll auf die Bücher der HadithWissenschaft (Ulum Mustalah Al-Hadith) zurückgreifen. Damit er sich sicher sein kann, dass das, was uns an Hadithen erreicht hat, zweifellos und ohne jegliche Veränderungen ist. Man wird erkennen, was für eine Anstrengung dahinter steckt, die Sunnah des Gesandten Allahs ( s) zu bewahren.


  • Die islamische Religion erkennt alle Menschen als gleich an; im Ursprung ihrer Schöpfung und ihrer Herkunft. Ob männlich oder weiblich, schwarz oder weiß, Araber oder Nicht-Araber; denn am Anfang hat Allah ( y) Adam ( a) als ersten Menschen erschaffen, und er ist der Vater aller Menschen. Dann hat Allah ( y) Eva aus Adam erschaffen, und sie ist die Mutter aller Menschen. Und Er ließ Nachkommen aus beiden entstehen. Im Ursprung der Menschheit liegt also, dass alle Menschen gleich sind. Allah ( y) sagt: O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande. Gewiss, Allah ist Wächter über euch. (Qur´an 4:1)

    Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der Allmächtige Allah ( y) hat die Angeberei mit dem falschen Stolz auf die Vorfahren, der in der vorislamischen Zeit der Unwissenheit (Dschahiliyya) üblich war von euch weggenommen. Der Gläubige fürchtet Allah und der Ungläubige ist sittenlos. Die ganze Menschheit gehört (in der Abstammung) zu Ādam ( a) und Ādam ( a) wurde aus Lehm (Erde) geschaffen.‛ (Musnad Al-Imam Ahmad, Hadith Nr. 8721)

    Damit hatte jeder Mensch, der sich auf dieser Erde befindet und jeder Nachkomme eigentlich dieselbe Religion und dieselbe Sprache. Aber dadurch, dass sich die Menschen enorm vermehrt haben, haben sie sich auf der ganzen Erde verstreut und sich an verschiedenen Orten niedergelassen. Es ist also eine natürliche Entwicklung, dass sich durch diese Ausbreitung Unterschiede in der Hautfarbe, der Sprache und der Lebensweise entwickelt haben. Folglich unterscheiden sich die Menschen auch in der Art des Denkens, ihrem Leben und ihrem Glauben. Allah ( y) sagt: Die Menschen waren nur eine einzige Gemeinschaft. Dann wurden sie uneinig. Wenn es nicht ein früher ergangenes Wort von deinem Herrn gäbe, so wäre zwischen ihnen wahrlich entschieden worden über das, worüber sie uneinig sind. (Qur´an 10:19)


    Die Islamischen Vorschriften betrachten alle Menschen, abgesehen von ihrer Nationalität, Hautfarbe, Sprache und Heimatland, vor Allah gleich. Der einzige Unterschied zwischen ihnen liegt darin, wie groß der Abstand zwischen ihnen und Allah ist und wie sie Seine Schari'a (Islamische Gesetzgebung) auf der Erde umsetzen. Allah ( y) sagt: O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig. (Qur´an 49:13)

    Und aufgrund dieser Gleichstellung, die der Islam bestätigt, haben alle Menschen vor der islamischen Schari'a durch die religiösen Vorschriften ihre Freiheit, und es gilt für alle folgendes:


    • Die Freiheit des Denkens und der Meinungsäußerung. Denn der Islam fordert seine Anhänger auf, die Wahrheit und die eigene Meinungen zu sagen. Die kreative und zielstrebige Meinung soll veröffentlicht werden. Dabei müssen sie keine Benachteiligung befürchten, wenn sie die Wahrheit sagen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der beste Ğihad ist ein wahres Wort in der Gegenwart eines ungerechten Machthabers.‛ (Sunan Abi-Dawud, Hadith Nr. 4344)

      Deshalb haben die Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen) des Gesandten Allahs ( s) sich mit Eifer angestrengt, dieses Prinzip umzusetzen. Ein Mann von ihnen sagte zu Omar Ibn Al-Khattab ( d) (Khalif: Führer der Gläubigen):
      ‚O Amir Al-Mumineen, fürchte Allah! Dann erwiderte ein anderer: Wie kannst du zum Amir Al-Mumineen sagen, dass er Allah fürchten soll? Omar Ibn Al-Khattab ( d) sagte zu ihm: ‚Lass ihn, denn es gibt nichts Gutes bei euch, wenn ihr uns dies nicht sagt und nichts Gutes bei uns, wenn wir es nicht annehmen.‛

      In einer anderen Erzählung, als Ali ( d) sich mit seiner Meinung durchsetzte und Omar ( d) als Anführer der Gläubigen diesbezüglich gefragt wurde, sagte er: "Wenn ihr mich fragt, hätte ich so und so entschieden!" Er wurde gefragt, was ihn daran hindere, denn er sei doch der Führer der Gläubigen (Amir Al-Mumineen). Er antwortete: "Wenn dies im Qur´an und Al-Hadith so wäre, hätte ich es ihm gesagt. Aber das ist die Meinung und jeder hat eine Meinung und niemand weiß, welche Meinung bei Allah ( y) die rechte ist."

    • Die Freiheit, Besitz zu haben und Gewinn aus freiem Handel zu erwerben (aus islamisch erlaubten Quellen). Allah ( y) sagt: Und wünscht euch nicht das, womit Allah die einen von euch vor den anderen bevorzugt hat. Den Männern kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben, und den Frauen kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben. (Qur´an 4:32)
    • Die Freiheit sich Wissen anzueignen und die Gelegenheit zum Lernen wahrzunehmen. Vielmehr hat der Islam dies als Pflicht eingestuft. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Die Suche nach Wissen ist jedem Muslim eine Pflicht.‛ (Sunan Ibn Maja, Hadith Nr. 224)
    • Der Besitz des Rechts auf alle Chancen, um von den Schätzen und dem Guten, das Allah ( y) in diesem Universum erschaffen hat, unter den Bedingungen der islamischen Gesetzgebung, zu profitieren. Allah ( y) sagt: Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein. (Qur´an 67:15)
    • Jedem steht der Anspruch auf Übernahme von führenden Positionen in der Gesellschaft zu, vorausgesetzt, dass man über die nötigen Eigenschaften der Kompetenz, Fähigkeit und das Wissen verfügt. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Sollte ein Herrscher der Muslime einen Verwaltungsbeamten (Statthalter) aus Zuneigung ernennen, den verflucht Allah und nimmt nichts von seinen Taten an, bis er ihn in die Hölle schickt. Und wer jemandem Gottes Schutz verspricht, so hat er damit Gottes Schutz unberechtigt verletzt, den verflucht auch Allah - oder er sagte: Allahs Schutz gebührt ihm nicht mehr.‛ (Musnad Al-Imam Ahmad, Hadith Nr.21)
      Der Islam betrachtet die Erteilung einer Aufgabe an Menschen, die nicht fähig sind diese zu erfüllen, als das Verschlingen des Treuhandguts (Amanah), und zählt es zu den Zeichen, die das Heranrücken des Jüngsten Tages ankündigen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wenn das Anvertraute (Amanah) verloren geht, so warte auf die Stunde. Er wurde gefragt: "Wie wird das Anvertraute verloren gehen?" Der Gesandte Allahs ( s) sagte: "Wenn die Verantwortung den Ungeeigneten überlassen wird, so warte auf die Stunde (den Jüngsten Tag).‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6131)
  • In der islamischen Religion gibt es keine heilige, unabhängige Verwaltung wie in anderen Religionen, denn im Islam gibt es keinen Vermittler zwischen Allah ( y) und Seinen Dienern. Allah ( y) sagt: Sicherlich, Allah gehört die aufrichtige Religion. Diejenigen aber, die sich anstatt Seiner Schutzherren nehmen (sagen:) ‚Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Zutritt in Allahs Nähe verschaffen‛. (Qur´an 39:3)
    Und Allah ( y) hat die wahre Seite dieser Vermittler gezeigt; und zwar, dass sie weder nutzen noch schaden können, sondern genau die gleichen Geschöpfe wie alle Menschen sind. Allah ( y) sagt: Gewiss, diejenigen, die ihr anstatt Allahs anruft, sind (nur) Diener gleich euch. So ruft sie (doch) an, und so sollen sie euch erhören, wenn ihr wahrhaftig seid! (Qur´an 7:194)

    Der Islam besteht auf dem direkten Verhältnis zwischen Allah ( y) und Seinem Diener und zwar aufgrund des absoluten Glaubens an Allah ( y): indem man nur bei Ihm Zuflucht sucht und Ihn um Vergebung bittet, ohne einen Vermittler. Derjenige, der eine Sünde begeht, soll seine Hände erheben und direkt bei Allah ( y) um Vergebung dafür bitten, egal wo und wann. Denn Allah ( y) sagt: Und wer etwas Böses tut oder sich selbst Unrecht zufügt und hierauf Allah um Vergebung bittet, wird Allah Allvergebend und Barmherzig finden. (Qur´an 4:110)

    Es gibt im Islam keine Religions-Männer, die etwas erlauben, etwas verbieten, Sünden vergeben und sich als Vertreter Gottes bezeichnen. Diese Personen erlassen Gesetze für die Menschen, führen ihren Glauben, vergeben ihre Sünden und noch viel mehr: sie bringen wen sie wollen ins Paradies und verwehren es wem sie wollen. Jedoch der Einzige, der das Recht hat eine Gesetzgebung zu führen, ist Allah ( y). Denn Allah ( y) sagt: Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah (Qur´an 9:31)
    In der Auslegung (Tafsier) dieses Verses steht: ‚Sie haben sie nicht als Götter genommen. Aber wenn sie ihnen etwas erlaubt haben, haben sie es für sich erlaubt und wenn sie ihnen etwas verboten haben, haben sie es für sich verboten. Das ist ihre Vergöttlichung.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.3095)
  • Die Islamische Religion hat zwischen die Menschen grundsätzliche Rechte eingesetzt, unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Schichten, damit sie das Zusammenleben und die Zuneigung unter einander realisieren und die Religion in ihren Alltag mit einbeziehen können. Die Eltern zum Beispiel haben Rechte gegenüber ihren Kindern und ebenso haben die Kinder Rechte gegenüber ihren Eltern, aber auch gegenüber den Verwandten, den Nachbarn und den Bekannten. Allah ( y) sagt: Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist. (Qur´an 4:36)

    Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Beneidet einander nicht und überbietet (einander beim Handel) nicht, hasst einander nicht, wendet euch nicht voneinander ab, unterbietet einander nicht (beim Kauf), sondern seid Diener Allahs, Brüder. Der Muslim ist der Bruder des Muslims, er fügt ihm kein Unrecht zu und lässt ihn nicht im Stich, er belügt ihn nicht und verachtet ihn nicht. Die Gottesfurcht ist hier‛ – und er zeigte dreimal auf seine Brust. ‚Es ist genug des Schlechten (seitens) eines Menschen, dass er seinen Bruder, den Muslim, verachtet. Jedes Muslim Blut, Habgut (Vermögen) und Ehre sind dem anderen Muslim heilig.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.2564)

    Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.13)

    Sogar die Feinde des Islams haben Rechte, Abu Aziz bin Omair Akhu Mesaab Ibn Omair sagte: "Bei der Schlacht von Badr, war ich einer der Kriegsgefangenen, dann sagte der Gesandte Allahs ( s): ‚Ihr sollt gütig zu den Kriegsgefangenen sein.‛ (Al-Mujam Al-Saghir, Hadith Nr.409)
    "Und ich war bei den Ansar, als sie ihr Mittagessen und Abendessen bekommen haben, sie aßen Datteln und haben mir davon zum essen gegeben und sie gaben mir auch von dem Brot, das sie aßen, so wie es ihnen der Gesandte Allahs ( s) befohlen hatte."

    Er ist sogar noch weiter gegangen, indem er den Tieren Rechte zusprach und sie ihnen garantierte. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wenn jemand einen Spatz umsonst tötet, wird dieser Spatz am Jüngsten Tag mit laut erhobener Stimme zu Allah sagen: ´Oh Herr, dieser jemand hat mich ohne Grund getötet, er hat mich nicht getötet, um davon zu profitieren´.‛ (Sahih Ibn Hiban Hadith Nr. 5894)

    Von Ibn Omar (Allahs Gnade auf ihnen beiden) wird berichtet: ‚Dass er einmal an einigen Jugendlichen aus dem Stamm Quraiš vorbeiging, die einen Vogel als Zielscheibe benutzten und ihn mit Pfeilen beschossen. Als sie Ibn Omar sahen, gingen sie auseinander. Daraufhin sagte er: "Wer hat dieses (Verbrechen) begangen? Möge Allah diesen Täter verdammen. Wahrlich der Gesandte Allahs ( s) verfluchte denjenigen, der ein Lebewesen als Zielscheibe missbraucht.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1958)

    Der Gesandte Allahs ( s) ging an einem abgemagerten Kamel vorbei, da sagte er: ‚Fürchtet Allah! Kümmert euch um die Rechte dieser stummen Tiere; so pflegt sie gesund, sodass sie euch als Reit- oder Schlachttiere dienlich sind.‛ (Sahih Ibn Khusaimah, Hadith Nr.2545)

    Der Islam bestätigt die Rechte der Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen und er bestätigt die Rechte des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft, denn der Einzelne arbeitet für die Gemeinschaft und die Gemeinschaft arbeitet für die Einzelnen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der wahre Gläubige steht dem anderen Gläubigen bei, als wären sie ein fest gefügter Bau: jeder Teil hält und verstärkt den anderen.‛ Um dies zu verdeutlichen verschlang der Prophet ( s) die Finger einer Hand mit denen der anderen.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.467)

    Und wenn sich die Rechte überschneiden, dann wird das Recht der Gemeinschaft dem des Einzelnen vorgezogen, z.B. beim Abriss eines Hauses, das beinahe am Zusammenbrechen ist, aus Befürchtung, dass es den Fußgängern schaden könnte oder zum Bau einer Straße für die Allgemeinheit. Dies darf natürlich erst dann gemacht werden, nachdem der Besitzer bzw. der Betroffene eine entsprechende Entschädigung (in Form von Geld oder anderem Ersatz usw.) bekommen hat. ‚Es wird von Somra Ibn Dschandab erzählt, dass er eine Palmenreihe besaß, im Garten eines Mannes aus Medina. Der Mann lebte mit Frau und Kind im Garten. Somra schämte sich des ständigen Eintritts wegen der Palmenbäume, während der Mann und seine Familie sich im Garten befanden. Er bat ihn darum, den Garten an ihn zu verkaufen, was er aber ablehnte. Darauf bat Somra ihn darum, gleiche Palmenzahl woanders zu geben, wiederum lehnte der Mann das auch ab. So beklagte Somra sich bei dem Propheten ( s) darüber. Der Prophet befahl ihm eine der beiden Alternativen anzunehmen, was er zum dritten Mal ablehnte. Darauf verlangte der Prophet von ihm, dass er ihm selbst gegen so und so einen Preis diese schenken könne. Dieser bestand aber auf seiner hartnäckigen Ablehnung. So erklärte der Prophet die Entscheidung: „Da du durch sein Verhalten beschädigt wirst, so geh hin und entwurzele seine Palmen!‛ (Sunan Al-Baihaqii, Hadith Nr.11663)

  • Die Islamische Religion ist eine Religion der Barmherzigkeit, der Güte und Zuneigung, die zur Ablehnung von Gewalt und Härte aufruft. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚(Allah) der Barmherzige erweist dem Barmherzigkeit, der (seinerseits anderen) barmherzig ist. Seid (darum) allen auf Erden barmherzig, dann ist euch barmherzig, Der im Himmel ist. Die Barmherzigkeit ist ein Teil von dem Barmherzigen (Allah), wer sie aufrechterhält, zu dem hält Allah die Verbindung aufrecht. Und wer sie vernachlässigt, den vernachlässigt Allah.‛ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith Nr.7274)

    Und der Islam ruft nicht nur zur Barmherzigkeit und Zuneigung allein den Menschen gegenüber auf, sondern auch den Tieren gegenüber. Folgender Hadith berichtet über eine Frau, die wegen einer Katze ins Höllenfeuer kam. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Eine Frau wurde wegen einer Katze bestraft, weil sie sie so lange einsperrte, bis sie verhungerte. Sie ging dafür ins Höllenfeuer. (Ihr wurde vorgehalten): ‚Du hast ihr weder Nahrung noch etwas zu trinken gegeben, als du sie einsperrtest, noch ließest du sie laufen, damit sie sich von den Gaben der Erde hätte ernähren können.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 3295)

    Und der Islam betrachtet die Barmherzigkeit gegenüber Tieren als einen Grund für die Vergebung der Sünden und für das Eintreten ins Paradies. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Während ein Mann unterwegs war, überkam ihn ein sehr starker Durst. Als er einen Wasserbrunnen sah, kletterte er in ihn hinab und trank von dem Wasser. Sobald er aber aus dem Brunnen herausgeklettert war, fand er einen Hund, der mit lechzender Zunge aus Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich: "Dieser Hund befindet sich auf Grund des Durstes in der gleichen Lage, in der ich mich zuvor befand." Er kletterte dann wieder hinab, füllte seinen Lederstrumpf mit Wasser, hielt diesen mit seinen Zähnen fest, (kletterte hinauf) und ließ den Hund trinken. Allah dankte ihm dann (für diese Tat) und vergab ihm (seine Sünden)! Die Leute sagten: "O Gesandter Allahs, werden wir auch für die Tiere belohnt?" Der Prophet sagte: "Für jedes Lebewesen werdet ihr belohnt.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 2334)

    Wenn dies die Barmherzigkeit gegenüber den Tieren ist, wie ist dann die Barmherzigkeit zu den Menschen, die Allah ( y) bevorzugt und geehrt hat? Allah ( y) sagt: Und Wir haben ja die Kinder Ādams geehrt; Wir haben sie auf dem Festland und auf dem Meer getragen und sie von den guten Dingen versorgt, und Wir haben sie vor vielen von denen, die Wir erschaffen haben, eindeutig bevorzugt. (Qur´an 17:70)

  • In der Islamischen Religion gibt es kein Mönchtum. Man darf diesem Leben nicht auf die Weise entsagen, dass man sich von allen Genüssen fernhält, die Allah ( y) für die Menschen als gut geheißen hat. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Seid nicht zu hart mit euch selbst, sonst wird euch Härte treffen. Ein Volk war zu hart mit sich selbst, so hat Allah sie mit Härte geprüft. Ihre Reste befinden sich in den Gebetsstätten und den Tempeln.‛ (Sunan Abi-Dawud, Hadith Nr. 4904)
    Und (auch) Mönchtum, das sie erfanden - Wir haben es ihnen nicht vorgeschrieben. (Qur´an 57:27)
    Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Esst und trinkt und gebt Almosen ohne Verschwendung und ohne damit anzugeben. Denn Allah liebt es, die Zeichen Seiner Gunst an Seinen Dienern zu sehen.‛ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith 7188)

    Der Islam ist aber auch keine Religion, die das Leben und nur die Gelüste und Triebe ohne Grenzen als Ziel betrachtet, sondern er ist eine Religion der Mitte, die das Leben und die Religion (Ad-Diin) vereint. Diese beiden ergänzen sich gegenseitig und schaffen auf diese Weise einen Ausgleich. Der Islam verleiht dem Menschen das Gleichgewicht zwischenSeele und Körper. Dem Muslim wird befohlen, dass wenn er sich übermäßig mit dem Leben beschäftigt, sich sogleich auch an seine Seele und an seine gottesdienstlichen Pflichten zu erinnern. Allah ( y) sagt: O die ihr glaubt, wenn zum Gebet gerufen wird am Freitag (am Tag der Versammlung), dann eilt zu Allahs Gedenken und lasst das Kaufgeschäft. Das ist besser für euch, wenn ihr wisst. (Qur´an 62:9)
    Und es wird dem Muslim auch befohlen, dass wenn er sich zu sehr dem Gottesdienst gewidmet hat, auch an seine Bedürfnisse des Lebens zu denken, damit er seinen Lebensunterhalt verdient. Allah ( y) sagt: “Then when the [Friday] prayer is finished, you may disperse through the land, and seek the Bounty of Allah (by working, etc. ” (Qur´an 62:10)
    Und der Islam lobt diejenigen, die beide Eigenschaften besitzen und umsetzen. Allah ( y) sagt: Männer, die weder Handel noch Kaufgeschäft ablenken vom Gedenken Allahs, von der Verrichtung des Gebets und der Entrichtung der Abgabe (Zakat), die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgekehrt werden. (Qur´an 24:37)
    Die Islamische Religion kam mit einem Konzept, das die Rechte für die Seele, den Körper und den Geist sichert, unter einer göttlichen Gesetzgebung (Schari'a), die nicht extrem ist. Denn vom Muslim wird verlangt, dass er sich selbst beobachtet und mit sich selbst abrechnet. Allah ( y) sagt: Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen. (Qur´an 99:7-8)
    Auch soll man seinen Körper von den Dingen, die Allah ( y) erlaubt hat, wie Essen, Trinken, Kleidung und Heiraten nicht fernhalten. Allah ( y) sagt: Sag: Wer hat den Schmuck Allahs verboten, den Er für Seine Diener hervorgebracht hat, und (auch) die guten Dinge (aus) der Versorgung (Allahs)? (Qur´an 7:32)
    Der Islam hat nur das verboten, was schlecht, unrein und schädlich für den Körper, den Geist und die Gesellschaft des Menschen ist. Denn Allah ( y) hat die Seele des Menschen aus islamischer Sicht betrachtet, als Statthalter (Khalif) auf Erden erschaffen, damit sie Allah ( y) dienen und Seine Gesetzgebung (Schari'a) umsetzen. Niemand hat das Recht, dieser Seele Schaden zuzufügen oder zu töten, außer unter islamischem Recht; und für diese Seele hat Allah ( y) einen vollendeten und geeigneten Körper erschaffen. Allah ( y) sagt: Wir haben den Menschen ja in schönster Gestaltung erschaffen. (Qur´an 95:4)

    Deshalb hat Allah ( y) die Bewahrung des Körpers und die Pflege befohlen, enthalten in der Gesetzgebung (Schari'a) und das durch:


      Die Reinigung:

      Allah ( y) sagt: Allah liebt die Reumütigen, und Er liebt die, die sich rein halten. (Qur´an 2:222)
      Allah ( y) hat die rituelle Gebetswaschung als Bedingung für die Gültigkeit des Gebets gemacht, das ein Muslim fünf Mal am Tag und in der Nacht verrichten muss. Der Gesandte Allahs ( y) sagte: ‚Allah nimmt ein Gebet ohne Reinigung nicht an und keine Almosen (Sadaqah) von Betrug.‛ (Sahih Muslim,Hadith Nr. 224)
      Und Er hat die rituelle Ganzwaschung (Ghusl) mit Wasser nach der rituellen Unreinheit (al-Dschanabah) z.B. nach Geschlechtsverkehr als Pflicht vorgeschrieben. Allah ( y)) sagt: Und wenn ihr unrein (Dschunuban) seid, dann reinigt euch! (Qur´an 5:6)

      Und Er hat die rituelle Ganzwaschung (Ghusl) vor manchen gottesdienstlichen Handlungen, wie dem Freitagsgebet, den zwei Festgebeten, Umra, Hağğ (Besuch u. Pilgerfahrt zur Kaa´ba) etc. als eine Sunna-Handlung festgelegt, die der Gesandte ( s) regelmäßig verrichtete (Sunna muakkada).


      Die stetige Sauberkeit:

      • das Händewaschen vor und nach dem Essen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der Segen des Essens liegt im Waschen (der Hände) davor und danach.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.1846)
      • Reinigung des Mundes nach dem Essen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer gegessen hat, soll die Reste durch das Bewegen der Zunge im Mund runterschlucken. Auch soll man die Zahnzwischenräume säubern. Es ist gut für denjenigen, der dies tut und nicht schlimm, wenn man es nicht tut.‛ (Al-Mustadrak ala-Sahihain,Hadith Nr. 7199)
        Die regelmäßige Säuberung der Zähne mit dem Siwak (Wurzelstück zum Reinigen der Zähne). Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wäre es für meine Umma nicht eine Last, hätte ich sie angewiesen, bei jeder Gebetswaschung den Siwak zu benutzen.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr. 252)
        die Säuberung der Stellen, und das Entfernen von allem, welche ein Ansammlungsplatz von Bakterien und Schmutz sein könnten. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Fünf Sachen gehören zur natürlichen Veranlagung des Menschen: Das Entfernen der Schamhaare, die Beschneidung, das Stutzen des Schnurrbartes, das Zupfen der Achselhaare und das Kürzen der Nägel.‛ (Sahih Al-Bukhari,Hadith Nr. 5939)
    • Sport treiben ist eine sehr sinnvolle Sache, wie z.B. Ringen, denn der Gesandte Allahs ( s) hat gegen Rakanah gekämpft und der Gesandte Allahs hat gewonnen; und auch Laufen ist sinnvoll. Von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen, wird berichtet: ‚Der Gesandte Allahs ( s) machte ein Wettrennen mit mir und ich schlug ihn, bevor ich älter wurde und an Gewicht zunahm. Nachdem ich älter und schwer geworden war, machte er wieder ein Wettrennen mit mir und er gewann. Daraufhin sagte der Gesandte Allahs ( s) zu mir: ‚Mein Gewinn gleicht deinen Gewinn aus.‛ (Sahih Ibn Hiban, Hadith Nr.4691)
      Auch Schwimmen, Bogenschießen und Reiten sind gute Sportarten, denn in einer Erzählung wurde berichtet, dass Omar bin Al-Khattab ( d) sagte: ‚Lehrt eure Kinder das Bogenschießen, das Schwimmen und das Reiten auf Pferden.‛
    • Medizinische Behandlung im Krankheitsfall. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Allah hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass Er für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ. Ihr sollt euch mit den Medikamenten behandeln, aber nicht mit Verbotenem (Haram).‛ (Sunan Abi-Dawud, Hadith Nr. 3874)
    • Der Islam befiehlt den Menschen, die gottesdienstlichen Handlungen (Ibadat) zu verrichten. Denn sie sind die Nahrung der Seele. Durch diese Nahrung bleibt die Seele gesund und wird von der Unruhe verschont, die schädlichen Einfluss auf den Körper hat und ihn krank macht. Allah ( y) sagt: (Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allahs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe! (Qur´an 13:28)
      Es ist dem Muslim verboten, seinen Körper im Namen des Islam zu vernachlässigen, sei es durch Entzug von Nahrung, Schlaf und geschlechtlicher Beziehung. Von Anas bin Malik ( d), der sagte: ‚Eine Gruppe von drei Männern suchte die Wohnungen der Frauen des Propheten ( s) auf, um sich über die Frömmigkeit des Propheten ( s) zu erkundigen. Als sie davon Kenntnis nahmen, machten sie den Eindruck, als ob sie derartige Praxis für gering schätzten. Sie sagten dann: - Wer sind wir gegenüber dem Propheten ( s)? Ihm ist doch jede vergangene und künftige Schuld vergeben worden-. Einer von ihnen sagte: -Was mich aber angeht, so verbringe ich die ganze Nacht im Gebet.- Ein anderer berichtete: -Ich aber faste die ganze Zeit und breche nicht mein Fasten.- Der dritte sagte: -Ich enthalte mich aber der Frauen und werde niemals heiraten.- Der Gesandte Allahs ( s) kam hinzu und sagte: -Seid ihr diejenigen, die dies und jenes gesagt haben? Was mich wirklich angeht, so bin ich bei Allah unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet und Ihm gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche mein Fasten, bete ich und gehe schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg (Sunnah) abwendet, der gehört nicht zu mir.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 4776)
  • Die Islamische Religion ist ein wissenschaftlicher Glaube und ruft dazu auf, Wissen suchen. Allah ( y) sagt: Sag: Sind etwa diejenigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen, gleich? Doch bedenken nur diejenigen, die Verstand besitzen. (Qur´an 39:9 )
    Der Islam stößt die Unwissenheit und deren Anhänger ab. Im Qur´an sagt Allah ( y), dass Mose gesagt hat: Ich nehme Zuflucht bei Allah (davor), dass ich zu den Toren gehöre! (Qur´an 2:67 )
    Allah ( y) hat viele Wissensbereiche zur individuellen Pflicht jedes einzelnen Muslims (Fard ׳ain) gemacht. Dies sind Bereiche, in welchen sich der Muslim für sein Leben und seinen Glauben auskennen muss. Und Er hat viele Wissensbereiche zur kollektiven Pflicht der gesamten Umma (Fard kifaya) und nicht für Einzelpersonen gemacht. Wenn einige der Muslime im Besitz dieses Wissens sind, genügt es. Und Allah ( y) hat Seinem Gesandten befohlen, sich aus dem Diesseits nichts zu nehmen, außer Wissen. Allah ( y) sagt: Und sag: Mein Herr, lasse mich an Wissen zunehmen. (Qur´an 20:114 )
    Und der Islam respektiert das Wissen und die Gelehrten. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Derjenige, der unsere Älteren nicht verehrt, sich unseren Jüngsten nicht erbarmt und nicht die Rechte unserer Gelehrten kennt, ist nicht aus meiner Ummah (Gemeinde).‛ (Musnad Imam Ahmad Hadith Nr.22807)
    Der Wissenschaftler ist im Besitz einer geehrten Position und einer höheren Stufe. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der Rang des Gelehrten dem (einfachen) Betenden gegenüber ist wie mein Rang dem gewöhnlichen Menschen unter euch gegenüber.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.2685)
    Und um das Wissen zu verbreiten und die Menschen dazu zu motivieren sich dieses anzueignen, betrachtet der Islam die Mühe um sich Wissen, mit allen islamisch erlaubten Mitteln, anzueignen und es weiterzugeben, als eine friedliche Anstrengung (Dschihad) auf dem Wege Allahs, wofür der Mensch belohnt wird und den Paradiesgarten (Jannah) erlangen kann. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer auf der Suche nach Wissen ausrückt, der befindet sich auf dem Weg Allahs, bis er heimkehrt.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.2647)
    Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer einen Weg entlang zieht, auf ihm Wissen zu suchen, dem wird Allah dafür einen Weg zum Paradiesgarten ebnen.‛ (Al-Mustadrak Al-Sahihain, Hadith Nr. 299)
    Es handelt sich nicht nur um die islamischen Wissensbereiche die der Islam befohlen hat, vielmehr befiehlt er auch das Erlernen von Wissen in allen anderen Bereichen, wie zum Beispiel bezüglich des Universums usw. Auch dieses Wissen kann zu einer gottesdienstlichen Handlung (Ibadat) werden, wofür man Lohn bekommt, wenn man es erlernt. Diese Wissensbereiche gehören zur kollektiven Pflicht (Fard kifaya) der gesamten Umma und sind keine Pflicht für jeden Einzelnen, denn die Menschheit braucht sie. Allah ( y) sagt: Siehst du nicht, dass Allah vom Himmel Wasser herabkommen lässt? Damit bringen Wir dann Früchte von unterschiedlichen Farben (Arten) hervor. Und von den Bergen gibt es Schichten (Streifen), weiße und rote – von unterschiedlichen Farben – und rabenschwarze. Und unter den Menschen und den Tieren und dem Vieh gibt es (auf ähnliche Weise) unterschiedliche Farben. So ist es. Allah fürchten von Seinen Dienern eben nur die Gelehrten. Gewiss, Allah ist Allmächtig und Allvergebend. (Qur´an 35:27-28)

    In diesen Versen (Ajat) wird der Mensch dazu eingeladen, durch reine Gedanken und Betrachtung zu der Erkenntnis zu kommen, dass alles einen Schöpfer hat und den Nutzen aus dem zu ziehen, was Allah ( y) in diesem Universum erschaffen hat. In diesen Versen sind nicht nur die islamischen Wissenschaftler gemeint, sondern alle anderen Wissenschaftler, die sich mit den Bereichen des Lebens beschäftigen. Ein Beispiel: Wie kann man wissen, aus was die Wolken entstehen und wie der Regen entsteht, ohne das Wissen in den Bereichen der Chemie und Physik? Oder wie Bäume, Früchte und Pflanzen zustande kommen, ohne das Wissen im Bereich der Agrarwirtschaft? Oder wie kann man über die unterschiedlichen Farben von Bergen und Erdschichten Wissen erlangen, ohne das Wissen im Bereich der Geologie; woher bekommen wir das Wissen über dieMenschen und Tiere, über ihre Eigenschaften, Rassen, Unterschiede usw.

  • Die Islamische Religion ist eine Religion der Selbstkontrolle. Der Muslim ist ein Selbstkritiker, der sich stets darum bemüht, durch seine Worte und Taten die Zufriedenheit Allahs zu erlangen und nicht Seinem Zorn zu verfallen. Dies kann man erreichen, indem man sich selbst beobachtet und mit sich selbst abrechnet, sich den Befehlen Allahs fügt und von Seinen Verboten fernhält; d.h. man unterlässt alle Verbote um Allahs Willen und nicht aus Angst vor den Menschen. Die islamische Lehre erzieht den Muslim mit dem Prinzip, dass sein Inneres seinem Äußeren gleich sein soll. Allah ( y) sagt: Und wenn du deine Worte laut vernehmbar äußerst, gewiss so weiß Er ja das Geheime und was noch verborgener ist. (Qur´an 20:7)
    Und der Gesandte Allahs ( s) antwortete auf die Frage, was der vollendete Glaube (Ihsan) ist: ‚Dass du Allah anbetest, als ob du Ihn sähst; denn, wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich doch.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.50)

      Der Islam verfolgt das Prinzip der Selbstkontrolle, wie folgt:


    • Erstens:
      Die Überzeugung, dass es nur einen einzigen Gott gibt, Er der absolute Könner ist, Er der Perfekte in Sich und Seinen Attributen ist. Er umfasst alles, was in diesem Universum geschieht und nichts geschieht ohne Seinen Willen. Allah ( y) sagt: Er weiß, was in die Erde eindringt und was aus ihr herauskommt, was vom Himmel herabkommt und was dorthin aufsteigt. Und Er ist mit euch, wo immer ihr auch seid. Und was ihr tut, sieht Allah wohl. (Qur´an 57:4)
      Und viel mehr; Sein Wissen überschreitet alle materiellen und immateriellen Dinge, die innersten Gedanken und Gefühle. Allah ( y) sagt: Wir haben ja den Menschen erschaffen und wissen, was (alles ihm) seine Seele einflüstert, und Wir sind ihm doch näher als seine Halsschlagader. (Qur´an 50:16)
    • Zweitens:
      Die Überzeugung (Iman), dass die Auferweckung (Al-Ba΄th) und die Auferstehung (Al-Nuschur) stattfinden werden. Allah ( y) sagt: Diejenigen, die ungläubig sind, behaupten, dass sie nicht auferweckt werden. Sag: Aber ja doch, bei meinem Herren, ihr werdet ganz gewiss auferweckt werden; hierauf wird euch gewiss das kundgetan, was ihr getan habt. Und dies ist Allah ein Leichtes. (Qur´an 64:7)
    • Drittens:
      Die Überzeugung, dass jeder einer Abrechnung unterzogen wird. Allah ( y) sagt: (Nämlich,) dass keine lasttragende (Seele) die Last einer anderen auf sich nehmen wird. (Qur´an 53:38)
      Denn jeder Mensch wird von Allah ( y), für das was er getan und gesagt hat zur Rechenschaft gezogen. Egal ob es sich um Taten oder Worte von kleiner oder großer Bedeutung handeln, es schlechte oder gute waren; der Mensch wird für alles Gute seinen Lohn und für alles Schlechte seine Strafe erhalten. Allah ( y) sagt: Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen. (Qur´an 99:7-8)
    • Viertens:
      Die Vorrangigkeit der Liebe und des Befolgen des Willens Allahs und Seines Gesandten, vor allem anderen, was auf Erden ist. Allah ( y) sagt: Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, und eure Brüder, eure Gattinnen und eure Sippemitglieder, Besitz, den ihr erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Abmühen (Ĝihad) auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis Allah mit Seiner Anordnung kommt! Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht. (Qur´an 9:24)
  • In der Islamischen Religion wird eine gute Tat mehrfach belohnt, die Sünde aber nur einfach berechnet. Allah ( y) sagt: Wer mit (etwas) Gutem kommt, erhält zehnmal soviel. Und Wer mit einer bösen Tat kommt, dem wird nur gleichviel vergolten, und es wird ihnen kein Unrecht zugefügt. (Qur´an 6:160)
    Der Muslim wird schon allein für seine Absicht (An-Niyyah) belohnt, auch wenn er die Tat die er beabsichtigt hatte, nicht erfüllt. Wer also eine gute Tat beabsichtigt und sie dann nicht vollbringt, dem schreibt Allah ( y) diese bei Sich als eine volle gute Tat nieder. Und es geht in dieser Hinsicht um noch viel mehr; denn wenn der Mensch eine üble Tat beabsichtigt und sie dann aus Furcht vor Allah ( y) nicht vollbringt, so schreibt Allah ( y) dies bei Sich als eine gute Tat nieder, weil er sich von dieser Tat für Allahs Wohlgefallen ferngehalten hat. Der Gesandte Allahs ( s) berichtet in einem heiligen Hadith, dass Allah sagt: ‚Wer also etwas Gutes zu tun beabsichtigt und es aber nicht tut, dem schreibt Allah es bei Sich als eine volle gute Tat nieder. Wenn er es aber zu tun beabsichtigt und es tut, dem schreibt Allah es bei Sich als zehn bis zu siebenhundertfache, sogar bis zu noch mehr Mehrfachen guten Taten nieder. Und wer etwas Schlechtes zu tun beabsichtigt und es nicht tut, dem schreibt Allah es bei Sich als eine volle gute Tat nieder. Wenn er es aber zu tun beabsichtigt und es tut, dem schreibt Allah es als eine einzige schlechte Tat nieder.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 7062)
    Sogar die Gelüste und Triebe, die im Islam erlaubt sind, können zu gottesdienstlichen Handlungen (Ibadat) umgeändert werden, wenn sie von einer guten Absicht begleitet sind. Wenn der Mensch beim Essen und Trinken die Absicht hat, seine körperlichen und geistigen Kräfte zu erhalten, damit er für seine Familie und den Lebensunterhalt sorgen kann und die Befehle Allahs ausführen kann, bekommt er dafür einen Lohn von Allah. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wenn ein Mann für den Unterhalt seiner Familie ausgibt (und) damit (auf Allahs Lohn) zählt, ist es für ihn (wie) Sadaqah (Almosen).‛ (Sahih Al-Bukhari,Hadith Nr. 55)
    Sogar das Stillen der sexuellen Bedürfnisse auf erlaubte Weise ist eine gottesdienstliche Handlung (Ibadah). Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚ Und das Beiwohnen eines jeden von euch ist ein Almosen.‛ Sie fragten: ‚O Gesandter Allahs ( s), wenn einer von uns seine Begierde stillt, wird er dann etwa dafür belohnt? " Worauf er antwortete: ‚Was meint ihr wohl, wenn er sie auf verbotene Weise stillen würde, nähme er da nicht eine Sündenlast auf sich? Und ebenso, wenn er sie auf erlaubte Weise stillt, wird er (dafür) belohnt.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1006)
    Jede Tat, die der Muslim mit einer guten Absicht (AnNiyyah) vollbringt, wird ihm als Almosen (Sadaqah) angerechnet. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Einem jeden Muslim obliegt die Abgabe einer Sadaqah. Die Leute fragten: "O Prophet Allahs ( s), und wie, wenn man nichts hat?" Der Prophet ( s) antwortete: "Er soll mit seinen Händen arbeiten und etwas verdienen, wovon er für sich selbst Nutzen hat und eine Sadaqah gibt!" Die Leute fragten: "Und wenn er nicht kann?" Der Prophet ( s) antwortete: ‚Er soll dann einem Bedürftigen in seiner Not helfen!" Die Leute fragten: "Und wie, wenn er das nicht tut?" Der Prophet sagte: ‚Dann soll er zum Guten aufrufen", oder er sagte: "er soll das Rechte gebieten". Sie sagten: "Und wenn er dies nicht tut? Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Dann soll er die anderen Mitmenschen von seinen üblen Taten verschonen. Denn das ist von ihm eine Sadaqah für sich selbst.‛ (Sahih Al-Bukhari Hadith Nr.5676)
  • In der islamischen Religion werden die Sünden der Sünder, die sie auf ehrliche Weise bereuen und sich in der Sache, die sie getan haben, als schuldig betrachten, als gute Tat niedergeschrieben. Allah ( y) sagt: Und diejenigen, die neben Allah keinen Gott anrufen und nicht die Seele töten, die Allah (zu töten) verboten hat, außer aus einem rechtmäßigen Grund, und die keine Unzucht begehen. – Wer das tut, hat die Folge der Sünde zu erleiden; die Strafe wird ihm am Tag der Auferstehung vervielfacht (auch verdoppelt), und ewig wird er darin in Schmach bleiben, außer demjenigen, der bereut, glaubt und rechtschaffene Werke tut; jenen wird Allah ihre bösen Taten gegen gute eintauschen; und Allah ist stets Allvergebend und Barmherzig. (Qur´an 25:68-70)

    Dies sind die Rechte, die Allah ( y) betreffen; was aber die Rechte der Menschen anbelangt, so muss man sie ihnen geben und sie gegebenenfalls um Verzeihung bitten.
    Die islamische Gesetzgebung (Schari'a) spricht den Verstand eines Sünders an, indem sie seine unentschlossene Psyche (Seele) heilt; und zwar dadurch, dass ihm der Weg zur Reue geöffnet wird, damit er Sünden vermeiden kann. Allah ( y) sagt: Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiss, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige. (Qur´an 39:53)
    Und die islamische Gesetzgebung (Schari'a) erleichtert den Muslimen die Reue (Tauba) indem sie wenig Mühe und Anstrengung in Anspruch nimmt. Allah ( y) sagt: Und wer etwas Böses tut oder sich selbst Unrecht zufügt und hierauf Allah um Vergebung bittet, wird Allah Allvergebend und Barmherzig finden. (Qur´an 4:110)
    Dies gilt für Muslime, jedoch Menschen, die den Islam neu angenommen haben, bekommen zweifachen Lohn (Ajr), wenn sie an ihren Propheten und an die Botschaft Muhammads ( s) als Gesandter Allahs geglaubt haben. Allah ( y) sagt: Diejenigen, denen Wir vor ihm die Schrift gaben, glauben an ihn. Und wenn er ihnen verlesen wird, sagen sie:‚ Wir glauben an ihn. Gewiss, es ist die Wahrheit von unserem Herrn. Wir waren ja schon vor ihm (Allah) ergeben‛. Diese erhalten ihren Lohn zweimal dafür, dass sie standhaft waren. Und sie wehren mit dem Guten das Böse ab und geben von dem aus, womit Wir sie versorgt haben. (Qur´an 28:52-54)
    Dazu löscht Allah ( y) all ihre Sünden und schlechten Taten, die sie vor dem Übertritt zum Islam auf sich geladen haben, aus. Wie in dem Hadith des Gesandten Allahs ( s), als er zu Amro ibn Al-Aas, als dieser seine Treue dem Islam gegenüber erklärte, unter der Bedingung, dass seine Sünden vergeben werden, sagte: ‚Weißt du nicht, dass der Islam alles vergibt, was davor war.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.121)

  • Die islamische Religion garantiert ihren Anhängern die Fortsetzung ihrer Löhne für ihre guten Taten auch nach ihrem Tod. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wenn der Mensch stirbt, wird sein (direktes) Wirken endgültig unterbrochen, außer in drei (Fällen):• aufgrund einer Spende von dauerhaftem Charakter (d.h. eine Spende, von der die Menschen auch nach dem Tod des Spenders Nutzen ziehen können). • aufgrund von Wissen, das (für die Nachwelt bzw. die nachfolgenden Generationen) von Nutzen ist. •aufgrund eines frommen Nachkommen, der für ihn (den Verstorbenen) Bittgebete spricht.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1631)
    Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer Menschen zum rechten Weg anspornt, dem wird gleicher Lohn zuteil sein wie der Lohn derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihren Lohn zu verringern. Und wer Menschen zum Irrweg anspornt, dem wird im gleichen Maße Sünde zuteil sein, wie das Maß der Sünden derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihre Sünden zu verringern.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.2674)
    Dies bewegt den Muslim dazu, sich die Mühe zu machen, die islamische Gesellschaft auf dem Weg der Rechtleitung zu erhalten, indem er seine Mitmenschen unterstützt, sie zum Guten aufruft und das Gute fördert und sie vor dem Üblen warnt und es auch bekämpft.
  • Die islamische Religion respektiert den Geist und das Denken und ruft dazu auf, sie zu betätigen. Allah ( y) sagt: In den Himmeln und auf der Erde sind wahrlich Zeichen für die Gläubigen. Und in eurer Erschaffung und in dem, was Er an Tieren sich ausbreiten lässt, sind Zeichen für Leute, die überzeugt sind. Und (auch in) dem Unterschied (Aufeinanderfolgen) von Nacht und Tag und (in) dem, was Allah an Versorgung vom Himmel herabkommen lässt, und dann damit die Erde nach ihrem Tod wieder lebendig macht, und im Wechsel der Winde sind Zeichen für Leute, die begreifen. (Qur´an 45:3-5)
    So sind die meisten Verse des Qur`an, sie sprechen den Verstand an und motivieren ihn: ‚Wissen sie denn nicht, Begreifen sie denn nicht, Denken sie nicht nach, Denken sie denn nicht sorgfältig usw.‛
    Weil Allah ( y) weiß, dass das Fassungsvermögen des menschlichen Verstands begrenzt ist, spricht Er in allem, was der Mensch begreifen kann, diese Funktionen an. Aber die verborgenen Dinge, die man mit den Sinnen nicht wahrnehmen kann, kann der Verstand nicht erfassen. Denn versucht man mit dem Verstand das Verborgene zu begreifen, führt das zu Energieverlust und sinnloser Anstrengung. Und weil der Islam den menschlichen Verstand respektiert, hat er ihn von der Abhängigkeit befreit, indem er dem Menschen die Freiheit ließ, für sich selbst zu entscheiden. Allah ( y) sagt: Und wenn man zu ihnen sagt: ‚Folgt dem, was Allah herabgesandt hat‛, sagen sie: ‚Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.‛ Was denn, auch wenn ihre Väter nichts begriffen und nicht rechtgeleitet waren? (Qur´an 2:170)
  • Die Islamische Religion ist eine Religion der gesunden natürlichen Veranlagung (Fitra), die mit der Natur des Menschen übereinstimmt. Und diese natürliche Veranlagung (Fitra) hat Allah ( y) allen Menschen gegeben. Allah ( y) sagt: So richte dein Gesicht aufrichtig zur Religion hin als Anhänger des rechten Glaubens, - (gemäß) der natürlichen Anlage Allahs, in der Er die Menschen erschaffen hat. Keine Abänderung gibt es für die Schöpfung Allahs. Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht. (Qur´an 30:30)
    Aber diese natürliche Veranlagung (Fitra), kann durch die Einflüsse der Umgebung beeinträchtigt werden, was ein Grund dafür sein kann, dass der Mensch vom rechten Weg abkommt. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Jedes Kind wird mit der Fitra geboren, und seine Eltern machen dann aus ihm entweder einen Juden, einen Christen oder einen Sabäer.‛
    Und der Islam ist die Religion des Geraden Weges. Allah ( y) sagt: Sag: Gewiss, mich hat mein Herr zu einem geraden Weg geleitet, einer richtigen (aufrechten Religion) Religion, dem Glaubensbekenntnis Ibrāhīms, als Anhänger des rechten Glaubens, und er war keiner der Götzendiener. (Qur´an 6:161)

    In der Islamischen Religion gibt es nichts, was der Verstand nicht akzeptieren könnte, im Gegenteil, der gesunde Verstand wird die Wahrhaftigkeit, die Gültigkeit und die Vorteilhaftigkeit dieser Religion bezeugen. Alle ihre Pflichten sind voller Gerechtigkeit und frei von Ungerechtigkeit, denn alles, was der Islam befiehlt, ist von Nutzen für die ganze Gesellschaft. Er enthält nichts Verbotenes, Schädliches oder Übles und dies spiegelt sich im Qur`an und den echten Hadithen (Überlieferungen) des Gesandten Allahs ( s) wieder.

  • Die Islamische Religion hat die menschliche Seele vom Dienen anderer Götter, außer Allah ( y), befreit. Egal ob es sich um einen Propheten oder einen Engel handelt, der Glaube (Überzeugung) des Muslim ist in seine Seele auf solch eine Weise eingepflanzt, dass er davon überzeugt ist, dass ihm keiner und nichts, außer mit dem Willen Allahs ( y), helfen oder schaden kann. Allah ( y) sagt: Und sie haben sich außer Ihm Götter genommen, die nichts erschaffen, während sie (selbst) erschaffen werden, und die sich selbst weder Schaden noch Nutzen zu bringen vermögen und die weder über Tod noch über Leben noch über Auferstehung verfügen. (Qur´an 25:3)
    Alles ist in Allahs Hand. Allah ( y) sagt: Wenn Allah dir Unheil widerfahren lässt, so kann es keiner hinwegnehmen außer Ihm. Und wenn Er für dich etwas Gutes will, so kann keiner Seine Huld zurückweisen. Er trifft damit, wen Er will von Seinen Dienern. Er ist der Allvergebende und Barmherzige. (Qur´an 10:107)
    Für den Gesandten Allahs ( s) gilt genau das gleiche, wie für alle Menschen. Obwohl er eine geehrte Position und einen höheren Rang bei Allah hat. Allah ( y) sagt: Sag: Ich vermag mir selbst weder Nutzen noch Schaden (zu bringen), außer was Allah will. Wenn ich das Verborgene wüsste, würde ich mir wahrlich viel Gutes verschaffen, und Böses würde mir nicht widerfahren. Ich bin nur ein Warner und ein Frohbote für Leute, die glauben. (Qur´an 7:188)

    Der Islam befreit die menschliche Seele von Unruhe und Ängsten durch die Erklärung der Auslöser, wie z.B.:


    • Die Angst vor dem Tod, denn Allah ( y) sagt: Keiner Seele ist es möglich zu sterben, außer mit Allahs Erlaubnis (und) nach einer befristeten Vorbestimmung. (Qur´an 3:145)
      Auch wenn der Mensch versucht, vor dem Tod zu entfliehen, er wird ihm begegnen – egal wo er ist. Allah ( y) sagt: Sag: Gewiss, der Tod, vor dem ihr flieht -, gewiss, er wird euch begegnen. (Qur´an 62:8)
    • Die Angst vor Armut und Bedürftigkeit, denn Allah ( y) sagt: Und es gibt kein Tier auf der Erde, ohne dass Allah sein Unterhalt obläge. Und Er kennt seinen Aufenthaltsort und seinen Aufbewahrungsort. Alles ist in einem deutlichen Buch (verzeichnet). (Qur´an 11:6)
    • Die Angst vor Krankheiten und Unglücken, denn Allah ( y) sagt: Kein Unglück trifft ein auf der Erde oder bei euch selbst, ohne dass es in einem Buch (verzeichnet) wäre bevor Wir es erschaffen – gewiss, dies ist Allah ein leichtes -, damit ihr nicht betrübt seid über das, was euch entgangen ist, und euch nicht (zu sehr) freut über das, was Er euch gegeben hat. Und Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist. (Qur´an 57:22-23)
    • Die Angst vor den Geschöpfen, denn der Gesandte Allah ( s) sagte: ‚Bewahre Allah, dann bewahrt Er dich. Bewahre Allah, dann findest du Ihn vor dir. Mache dich vertraut mit Allah im Überfluss, dann kennt Er dich im Elend. Wenn du bittest, dann bitte von Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Die Schreibfedern sind hochgehoben und die Seiten getrocknet. Und wisse, dass die gesamte Gemeinschaft, wenn sie sich versammelte, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzt, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat, und dass sie, wenn sie sich versammelte, dir in einer Sache zu schaden, sie dir nur in etwas schadet, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat. Und wisse, dass der Sieg mit der Geduld einhergeht, der Trost mit der Sorge und mit der Not die Erleichterung.‛ (Al-Mustadrek ala-Sahihain, HadithNr.6303)
  • Die Islamische Religion ist eine Religion der Mitte. Bezüglich des Lebens und der Religion. Allah ( y) sagt: Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, damit ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei. (Qur´an 2:143)
    Und sie ist eine Religion der Erleichterung. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Allah hat mich nicht geschickt um die Dinge anstrengend noch starrsinnig zu machen, eher als Lehrer und die Dinge einfach zu machen.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1478)
    Die Lehre der Islamischen Religion basiert auf Erleichterung und befiehlt sie. Und der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Macht es leicht und erschwert nicht; bringt frohe Kunde und schreckt nicht ab.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1732)
    Und sie ist die Religion der Toleranz, des Verständnis und der Milde. Von ’Aischa (Allahs Wohlgefallen auf ihr), Mutter der Gläubigen, wird berichtet: ‚Eine Gruppe von Juden trat beim Gesandten Allahs ( s) ein und sagte: As-Sa`mu `alaikum (Tod auf euch). Ich habe es verstanden und ihnen erwidert: Wa- `alaikum as-Sa`mu wall-la`na (Und auf euch sei der Tod und der Fluch). Darauf sagte der Gesandte Allahs ( s) zu mir: ´Langsam, o `Aisha; denn Allah liebt die Milde in allen Dingen!´ Ich sagte zu ihm: ´O Gesandter Allahs ( s), hast du nicht gehört, was sie sagten?´ Da entgegnete er: ´Ich habe ihnen doch eine Antwort gegeben, indem ich sagte: Das Gleiche für euch!´‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6024)
    Und sie ist die Religion, die das Gute für die Menschen liebt. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Die beliebtesten Menschen bei Allah ( y) sind die, die am nützlichsten (oder wohlbringensten) sind. Die beliebtesten Taten bei Allah ( y) ist die Freude, die du einem (Leidendem) Muslim bringst, oder wenn du einem Leidenden das Leid erleichterst, oder wenn du seine Schulden begleichst (bezahlst), oder wenn du seinen Hunger stillst (indem du ihm zu Essen gibst). Es ist wesentlich besser für mich, mit einem muslimischen Bruder zu gehen, um seine Bedürfnisse erfolgreich zu erledigen, als in der Abgeschiedenheit der Moschee (Masĝid) einen ganzen Monat zu verbringen (I'tikaf). Und wer seinen Zorn (in dieser Welt) beherrscht (unterdrückt), mit dem er fähig wäre, anderen zu schaden, dem wird Allah ( y) sein Herz am Zag des Gerichts mit Befriedigung (oder Freude) erfüllen. Und wer geht, um einen muslimischen Bruder zu unterstützen, dem wird Allah ( y) die Schritte an dem Tage festigen, an dem die Schritte rutschen. Wahrlich, der schlechte Charakter und das schlechte Benehmen wird die (guten Taten und frommen Handlungen) vernichten (oder zerstören) wie Essig Honig vernichtet.‛ (Al-Tabarani und Abou Al-Dunia)
    Und sie ist die Religion der Mäßigung und keine Religion der Erschwernisse und Härte. Allah ( y) sagt: Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Ihr kommt (nur) zu, was sie verdient hat, und angelastet wird ihr (nur), was sie verdient hat. (Qur´an 2:286)
    Denn die Befehle des Islam sind auf dieser Lehre aufgebaut. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Von dem, was ich euch verboten habe, haltet euch fern, und von dem, was ich euch aufgetragen habe, führt aus, (so viel) ihr vermögt. Diejenigen, die vor euch waren, richteten ihre zahlreichen Streitfragen und ihre Meinungsverschiedenheiten mit ihren Propheten zugrunde.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1337)
    Der beste Beweis hierzu ist die Geschichte eines Gefährten, der zum Gesandten Allahs ( s) kam und sagte: ‚Oh Gesandter Allahs ( s), ich bin verloren.‛ Der Gesandte Allahs ( s) fragte: ‚Wodurch bist du verloren?‛ Er sagte: ‚Ich habe mit meiner Frau während des Fastens im Ramadan Beischlaf gehabt.‛ Der Gesandte Allahs ( s) fragte: ‚Kannst du einen Sklaven befreien?‛ Er sagte: ‚Nein.‛ Der Gesandte Allahs ( s) fragte: ‚Kannst du zwei aufeinander folgende Monate lang fasten?‛ Er sagte: ‚Nein.‛ Der Gesandte Allahs ( s) fragte dann: ‚Kannst du 60 Arme speisen?‛ Er sagte: ‚Nein.‛ Dann saß er und der Gesandte Allahs ( s) übergab ihm (eine Schale) Datteln und sagte zu ihm: ‚Verteile das an die Armen.‛ Er sagte: ‚Soll ich das an Leute verteilen, die noch ärmer sind als wir? Bei Allah, es gibt in dieser Stadt keine Familie, die es nötiger hat als wir.‛ Da lachte der Gesandte Allahs ( s) und sagte ihm: ‚Geh und speise damit deine Familie.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.1834)

    Alle Befehle, Pflichten und Ibadat des Islam sind dem Leistungsvermögen der Menschen angepasst, welche von den Menschen nichts verlangen, was sie nicht leisten können. Man muss wissen, dass diese Pflichten und Ibadat in manchen Fällen den Umständen angepasst oder gestrichen werden können, wie z.B.:


    • Das Gebet. Es muss im Stehen verrichtet werden. Wenn man jedoch nicht in der Lage ist, es im Stehen zu verrichten, dann im Sitzen; wenn es auch im Sitzen nicht machbar ist, so im Liegen; und wenn auch dies nicht machbar sein sollte, dann durch das Andeuten mit den Augen.
    • Ausfallen der Pflicht-Sozialabgabe (Zakat) bei denjenigen, die kein Vermögen haben. Im Gegenteil, wenn diese arm und bedürftig sind, erhalten sie einen Teil der Zakat.
    • Ausfallen des Fastens. Für den Kranken, die Schwangere, für Frauen im Zustand der Menstruation (al-Haid) und Frauen im Zustand des Wochenflusses (an-Nifas).
    • Ausfallen der Pilgerfahrt (Hağğ). Für jeden, der die finanziellen Mittel dafür nicht besitzt und gesundheitlich nicht in der Lage ist diese Reise zu unternehmen. Allah ( y) sagt: Und Allah steht es den Menschen gegenüber zu, dass sie die Pilgerfahrt zum Hause unternehmen – (diejenigen,) die dazu die Möglichkeit haben. (Qur´an 3:97)
    • Wenn der Mensch Angst um sein Leben hat. In diesem Fall darf das Verbotene wie zum Beispiel Verendetes, Blut, Schweinefleisch und Alkohol, nur in den Mengen verzehrt werden, dass man überleben kann. Und dies nur, wenn es nichts anderes gibt. Allah ( y) sagt: Wer sich aber in einer Zwangslage befindet, ohne zu begehren oder das Maß zu überschreiten, für den ist es keine Sünde. Allah ist Allvergebend und Barmherzig. (Qur´an 2:173)

    Sayyid Qutb (Möge Allah Sich seiner erbarmen) schreibt in der Auslegung dieses Verses folgendes: "Dies ist der Glaube oder die Religion, die die Menschlichkeit als menschliches Wesen anerkennt. Der Mensch wird weder als reiner Engel mit engelsgleichen Eigenschaften, noch als Teufel oder Tier behandelt. Der Mensch wird entsprechend seiner körperlichen Fähigkeiten behandelt. Alle schwachen Punkte werden berücksichtigt, wenn es um die Pflichterfüllung des Gottesdienstes geht. Aber auch die Stärken werden berücksichtigt, wenn es um verpflichtende gottesdienstliche Handlungen aller Art geht. Mehr noch, der Mensch wird als Ganzes betrachtet und behandelt. Die Seele des Menschen, seine körperlichen Bedürfnisse, natürlichen Begehren, geistigen Fähigkeiten, emotionalen Fähigkeiten und andere Bedürfnisse werden in Betracht gezogen, wenn er verpflichtende oder auch freiwillige gottesdienstliche Handlungen ausführen soll. Diese sollen in einem Gleichklang der Qualität stehen. Es soll keine Härte entstehen, keine Last aufgebürdet und ihm nichts außerhalb der Reichweite des menschlichen aufgetragen werden."

  • Die Islamische Religion akzeptiert und respektiert die anderen Offenbarungsreligionen und verpflichtet die Muslime, an sie zu glauben und sie zu respektieren, genauso auch alle Propheten die gesandt wurden. Allah ( y) sagt: Diejenigen, die Allah und Seine Gesandten verleugnen und zwischen Allah und Seinen Gesandten einen Unterschied machen wollen und sagen:‚ Wir glauben an die einen und verleugnen die anderen, und einen Weg dazwischen einschlagen wollen. (Qur´an 4:150)
    Und der Islam verbietet es den Muslimen, Andersgläubige und deren Religion zu beschimpfen. Allah ( y) sagt: Und schmäht nicht diejenigen, die sie außer Allah anrufen, damit sie nicht in Übertretung ohne Wissen Allah schmähen! (Qur´an 6:108)
    Und der Islam befiehlt die Diskussion und die friedliche Auseinandersetzung mit den Nicht-Muslimen, mit Weisheit und Milde. Allah ( y) sagt: Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise. Gewiss, dein Herr kennt sehr wohl, wer von Seinem Weg abirrt, und Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten. (Qur´an 16:125)
    Der Islam ruft zum ruhigen gezielten Gespräch auf, wodurch sich die Meinungen auf eine göttliche Lehre einigen. Allah ( y) sagt: Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleichen Wort: dass wir niemandem dienen außer Allah und Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, dass wir (Allah) ergeben (Muslime) sind. (Qur´an 3:64)
  • Die Islamische Religion ist die Religion des vollkommenen Friedens, mit allem was das Wort von Bedeutungen enthält, ob innerhalb der islamischen Gesellschaft, wie der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Soll ich euch nicht sagen, wer der Gläubige (Mu`min) ist, (er ist derjenige), dem die Menschen ihre Güter und sich selbst anvertrauen, und der Muslim ist derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Menschen sicher sind. Und der Mudschahed ist derjenige, der gegen sein Ego kämpft, um Allah gehorsam zu sein, und der Muhadschir (Auswanderer) ist derjenige, der von schlechten Taten und Sünden Abstand hält.‛ (Sahih Bin Hiban, Hadith Nr. 4862)
    Oder auf der internationalen Ebene. Denn auch sie steht unter Schutz, die auf einer fundamental guten Beziehung aufgebaut ist. Dies durch Sicherheit und Vermeiden von Übergriffen der Islamischen Gesellschaft auf andere Gesellschaften und umgekehrt; insbesondere Gesellschaften, die dem Ruf zum Islam nicht im Wege stehen. Allah ( y) sagt: O die ihr glaubt, tretet allesamt in den Islām ein und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ja ein deutlicher Feind. (Qur´an 2:208)
    Und um den Frieden zu bewahren und andauern zu lassen, werden die Anhänger des Islams dazu aufgefordert, jegliche Übertritte und Ungerechtigkeiten zu unterlassen. Allah ( y) sagt: Wenn jemand gegen euch übertritt, dann geht (auch ihr) in gleichem Maß gegen ihn vor, wie er gegen euch übertreten hat. Und fürchtet Allah und wisst, dass Allah mit den Gottesfürchtigen ist. (Qur´an 2:194)
    Und weil der Islam sehr großen Wert auf den Frieden legt, befiehlt er seinen Anhängern im Kriegsfall, den Frieden anzunehmen und den Kampf sofort zu stoppen, wenn der Feind es anbietet. Allah ( y) sagt: Und wenn sie sich dem Frieden zuneigen, dann neige auch du dich ihm zu und verlasse dich auf Allah! Gewiss, Er ist ja der Allhörende und Allwissende. (Qur´an 8:61)
    Und obwohl der Islam für den Frieden ist, will er für seine Anhänger jedoch keine Unterdrückung oder Verletzung ihrer Würde und ihres Stolzes; vielmehr befiehlt er den Frieden mit Würde und islamischem Stolz zu bewahren. Allah ( y) sagt: So werdet nicht schwach und ruft (nicht) zum Frieden, wo ihr doch die Oberhand haben werdet, denn Allah ist mit euch, und Er wird euch nicht um eure Werke bringen. (Qur´an 47:35)
  • In der Islamischen Religion gibt es keinen Zwang zum Glauben. Im Gegenteil, wer Muslim sein will, soll davon überzeugt sein und diesen Glauben frei von Zwang oder Druck annehmen, denn Zwang ist nicht der Weg, um zum Islam einzuladen. Allah ( y) sagt: Es gibt keinen Zwang im Glauben. (Der Weg der) Besonnenheit ist nunmehr klar unterschieden von (dem der) Verirrung. (Qur´an 2:256)
    Wenn der Aufruf zum Islam (Dawa'a) die Menschen erreicht, dann haben sie die freie Entscheidung, ob sie diese Einladung annehmen oder ablehnen. Allah ( y) sagt: ...Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein. (Qur´an 18:29)
    Das Glauben der Menschen und die Rechtleitung sind in Gottes Hand. Allah ( y) sagt: Und wenn dein Herr wollte, würden fürwahr alle auf der Erde zusammen gläubig werden. Willst du etwa die Menschen dazu zwingen, gläubig zu werden? (Qur´an 10:99)
    Eine der guten Seiten des Islam ist: Er lässt den Leuten der Schrift die Freiheit, ihre Religion zu praktizieren, nach der Aussage von Abu Bakr Al-Siddiq ( d): ‚Ihr werdet sicher an Leuten vorbeikommen, die sich als Mönche und ähnliches ausgrenzen und isolieren, ganz für den Gottesdienst an Allah, also lasst sie in Ruhe und stört sie nicht.‛ (Al-Tabari,Hadith Nr. 226)

    Ferner hat der Islam den Leuten der Schrift auch die Freiheit in Bezug auf das Essen und Trinken gegeben, was ihnen ihre Religion erlaubt hat, d.h., dass ihre Schweine nicht getötet werden dürfen und ihr Wein (Alkohol) nicht berührt werden darf. Was die persönlichen Angelegenheiten wie Heirat, Scheidung und Geldgeschäfte betrifft, so haben sie die volle Freiheit, damit umzugehen, wie ihre Religion es ihnen vorschreibt.

  • Durch die Islamische Religion haben die Sklaven ihre Freiheit erlangt. Der Islam schreibt es vor, ihnen ihre Freiheit zu geben und verspricht denjenigen, die dies tun, viel Lohn und den Paradiesgarten. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer einen muslimischen Sklaven freilässt, dessen Körperteile rettet Allah vor dem Höllenfeuer in der Weise, dass jeder Körperteil des Sklaven gegen jeden seiner Körperteile vor dem Höllenfeuer gerettet wird; sogar dessen Geschlechtsteile gegen seine Geschlechtsteile.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr. 1509)
    Der Islam verbietet alle Arten von Sklavereien. Nur eine Art ist erlaubt, und zwar im Kriegsfall. Mit der Bedingung, dass der Anführer der Muslime die Kriegsgefangenen als Sklaven benennt. Denn Kriegsgefangene haben in manchen Fällen besondere Stellungen, die in folgendem Vers erwähnt sind. Und Allah ( y) sagt: Danach (lasst sie) als Wohltat frei oder gegen Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten ablegt. (Qur´an 47:4)

    Der Islam hat also die Möglichkeiten der Sklaverei sehr eng gemacht, dadurch dass es nur einen Weg dafür gibt. Auf der anderen Seite wird die Möglichkeit für den Freikauf von Sklaven erweitert, um damit den Muslimen eine Gelegenheit zu geben, sich von verschiedenen Sünden, die sie begangen haben, loszulösen. Wie zum Beispiel:


      Beischlaf während dem Fasten im Ramadan.

      Von Abu Huraira ( d) wird überliefert, dass ein Mann mit seiner Frau während des Fastens im Ramadan Geschlechtsverkehr gehabt hatte. Dann befragte er den Gesandten Allahs ( s) darüber: ‚Er fragte: "Kannst du einen Sklaven befreien?" Er sagte: "Nein." Der Gesandte Allahs ( s) fragte: ‚Kannst du zwei aufeinander folgende Monate lang fasten?" Er sagte: "Nein." Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Dann speise 60 Arme.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1111)

    • Gilt als Sühne bzw. Sühnebuße (Kaffarah) bei ungerechter Behandlung von Sklaven. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wer auch immer seinen Sklaven wegen einer nicht begangenen strafbaren Sünde schlägt oder ohrfeigt, muss ihn als Sühne freilassen.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.1657)

      Ein klarer Beweis dafür, dass der Islam an der Befreiung der Sklaven festhält ist:

    • Er befiehlt einen Vertrag zu schreiben. Dies ist ein Vertrag zwischen dem Herrn und seinem Sklaven, worin festgehalten wird, dass dieser ihn gegen eine im Vertrag stehende Geldsumme freigibt. Manche Gelehrte (Möge Allah ihnen barmherzig sein) (Imam Ahmad) sehen es als Pflicht an, solche Verträge zu schreiben, wenn der Sklave es verlangt. Hierzu die Worte Allahs ( y): Diejenigen, die keine (Möglichkeit zum) Heirat(en) finden, sollen keusch bleiben, bis Allah sie durch Seine Huld reich macht. Und denjenigen von denen, die eure rechte Hand besitzt, die einen Freibrief begehren, sollt ihr einen Freibrief ausstellen, wenn ihr an ihnen etwas Gutes wisst. Und gebt ihnen (etwas) vom Besitz Allahs, den Er euch gegeben hat. (Qur´an 24:33)

    • Es steht dem Muslim frei, ob er seine Almosensteuer (Zakat) dafür ausgibt, um einen Sklaven loszukaufen, oder einen Kriegsgefangenen zu befreien. Allah ( y) sagt: Die Almosen sind nur für die Armen, die Bedürftigen, diejenigen, die damit beschäftigt sind, diejenigen, deren Herzen vertraut gemacht werden sollen, (den Loskauf von) Sklaven, die Verschuldeten, auf Allahs Weg und (für) den Sohn des Weges (dem Reisenden), als Verpflichtung von Allah. Allah ist Allwissend und Allweise. (Qur´an 9:60)

  • Die Islamische Religion umfasst alle Angelegenheiten des Lebens. Sie enthält Systeme und Gesetzgebungen in vielen Bereichen, wie: Leben und arbeiten in der Gesellschaft, Krieg, Heirat, Wirtschaft, Politik, Ibadat usw. Die gesamte Menschheit ist nicht in der Lage, solch eine vorbildliche und ideale islamische Gesellschaft zustande zu bringen. Und je weiter die Gesellschaften von diesen Gesetzgebungen und Systemen entfernt sind, desto mehr versinken sie in unmoralische Verhaltensweisen. Allah ( y) sagt: Und Wir haben dir das Buch offenbart als klare Darlegung von allem und als Rechtleitung, Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die (Allah) Ergebenen (d.h. Muslime). (Qur´an 16:89)
    Der Islam ordnet das Verhältnis zwischen dem Muslim und seinem Herrn, seiner Gesellschaft und der gesamten Welt die ihn umgibt. Denn die Islamische Lehre enthält nichts, was die natürliche Veranlagung (Fitra) und der Verstand ablehnen. Und ein Beweis für diese Lehre, dass sie alles umfasst, ist u.a. die Nachsicht auf das Verhalten und die Einzelheiten, die das Menschenleben betreffen: z.B. die Notdurft und was der Muslim davor und danach zu tun hat.
    Von Abdulrahman ibn Zaid ( d) wird berichtet, dass zu Salman gesagt wurde: ‚Euer Gesandte ( s) hat euch über alles unterrichtet, sogar über die Notdurft‛, woraufhin Salman sagte: ‚Ja, er hat uns angewiesen, bei der Verrichtung unserer Notdurft (Urinieren usw.) nach Möglichkeit nicht in Richtung Qiblah (Ka`ba) zu sein. Und nicht mit der rechten Hand Istenjaa (= Das Abputzen des Urin-Ausgangs bzw. Anus mit Steinen oder Knochen) zu machen, auch dies nicht mit weniger als drei Steinen zu tun, oder Istenjaa mit einem Knochen durchzuführen.‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.262)
  • Die islamische Religion erhöht die Stellung der Frau und ehrt sie. Und sie deutet darauf hin, dass die Ehrung der Frau ein Merkmal für eine gute, gesunde und vollkommene Persönlichkeit (Charakter) ist. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der vollkommene Gläubige ist der mit der besten Wesensart, und die besten unter euch sind jene, die am besten zu ihren Frauen sind.‛ (Sahih Bin Hiban, Hadith Nr. 4176)
    Der Islam hat die menschliche Seite der Frau geschützt; denn sie ist nicht die Quelle der Sünde und auch nicht der Grund dafür, dass Ādam ( a)aus dem Paradies vertrieben wurde, wie die Männer der "alten" Religionen behaupteten. Allah ( y) sagt: O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande. Gewiss, Allah ist Wächter über euch. (Qur´an 4:1)
    Der Islam hat sich gegen die ungerechten Systeme und Meinungen gestellt, welche die Frau ganz klar benachteiligten; besonders die Einstellung, dass die Natur der Frau eine Stufe niedriger als die des Mannes sei. Durch diese Einstellung wurden ihr viele ihrer menschlichen Rechte entzogen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Wahrlich die Frauen sind die Zwillingshälften der Männer.‛ (Sunan Abi Dawud, Hadith Nr. 236)
    Er hat die Würde und den Stolz der Frau geschützt, indem jemand, der eine Frau mit schlechten Worten beschimpft oder sie der Untreue bezichtigt, hart bestraft wird. Allah ( y) sagt: Diejenigen, die den ehrbaren Ehefrauen (den unter Schutz gestellten Frauen) (Untreue) vorwerfen und hierauf nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben und nehmt von ihnen niemals mehr eine Zeugenaussage an – das sind die (wahren) Frevler. (Qur´an 24:4)
    Er hat ihr, genauso wie dem Mann, das Recht auf Erbe garantiert, auf das sie davor (vor dem Islam) keinen Anspruch hatte. Allah ( y) sagt: Den Männern steht ein Anteil von dem zu, was die Eltern und nächsten Verwandten hinterlassen, und den Frauen steht ein Anteil von dem zu, was die Eltern und nächsten Verwandten hinterlassen, sei es wenig oder viel – ein festgesetzter Anteil. (Qur´an 4:7)
    Und er lässt ihr vollkommen freie Hand über ihre finanziellen Angelegenheiten wie Erwerb, Besitz, Verkauf und Ähnliches, ohne eine Bürgschaft eines Mannes oder Begrenzungen, vorausgesetzt sie handelt im Rahmen der islamischen Gesetzgebung. Allah ( y) sagt: O die ihr glaubt, gebt aus von den guten Dingen aus eurem Erworbenen und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben. (Qur´an 2:267)
    Der Islam befiehlt auch der Frau den Erwerb von Wissen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Die Suche nach Wissen ist jedem Muslim eine Pflicht.‛ (Sunan Ibn Maja, Hadith Nr. 224)
    Und die gute Erziehung ist ein Grund, um in den Paradiesgarten zu gelangen. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Derjenige, der drei Töchter hat, und sie gut erzieht, verheiratet, freundlich zu ihnen ist, ihnen nette Gesellschaft leistet und Allah in ihrer Behandlung fürchtet, wird das Paradies (Jannah) betreten.‛ (Sunan Abi Dawud, Hadith Nr. 5147)
  • Die Islamische Religion ist eine Religion der Reinheit:


    • Seelische Reinheit. Allah ( y) sagt: Und (gedenke,) als Luqmān zu seinem Sohn sagte, indem er ihn ermahnte: ‚O mein lieber Sohn, geselle Allah nicht(s) bei, denn Götzendienst ist fürwahr ein gewaltiges Unrecht‛. (Qur´an 31:13)
      Rein von Heuchelei. Allah ( y) sagt: Wehe nun den Betenden, denjenigen, die auf ihre Gebete nicht achten, denjenigen, die dabei (nur) gesehen werden wollen; und die Hilfeleistung verweigern! (Qur´an 107:4-7)
      Rein von Übermut. Allah ( y) sagt: Und zeige den Menschen nicht geringschätzig die Wange und gehe nicht übermütig auf der Erde einher, denn Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist. Halte das rechte Maß in deinem Gang und dämpfe deine Stimme, denn die widerwärtigste der Stimmen ist wahrlich die Stimme der Esel. (Qur´an 31:18-19)
      Rein von Prahlerei. Der Prophet ( s) sagte: ‚Allah schaut denjenigen nicht an, der seine Kleidung selbstherrlich hinter sich auf dem Boden schleifen lässt.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 3465)
      Rein von Überheblichkeit. Der Prophet ( s) sagte: ‚Wer auch nur eine Spur von Überheblichkeit in seinem Herzen hat, wird nicht ins Paradies eintreten." Ein Mann sagte: "Was ist mit dem Mann, der gerne schöne Kleidung und schöne Schuhe trägt?" Er sagte: ‚Allah ist schön und liebt die Schönheit. Überheblichkeit verachtet das Recht (Al-Haqq) und ist Geringschätzung des Menschen (Ghamt Al-Nas).‛ (Sahih Muslim, Hadith Nr.91)
      Rein von Neid. Der Prophet ( s) sagte: ‚Hütet euch vor Neid, denn der Neid verschlingt die guten Taten, wie das Feuer das Brennholz – oder er sagte *das Gras* - verschlingt.‛ (Sunan Abi Dawud, Hadith Nr. 4903)
    • Körperliche rituelle Reinheit. Allah ( y) sagt: O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln. Und wenn ihr im Zustand der Unreinheit (hier handelt es sich um die große rituelle Unreinheit nach Geschlechtsverkehr oder Samenerguss) seid, dann reinigt euch. Und wenn ihr krank seid oder auf einer Reise oder jemand von euch vom Abort kommt oder ihr Frauen berührt (mit ihnen geschlechtlich verkehrt habt) habt und dann kein Wasser findet, so wendet euch dem guten Erdboden zu und streicht euch damit über das Gesicht und die Hände. Allah will euch keine Bedrängnis auferlegen, sondern Er will euch reinigen und Seine Gunst an euch vollenden, auf dass ihr dankbar sein möget. (Qur´an 5:6)
      Von Abu Huraira ( d) wird überliefert, dass der Prophet ( s) sagte: ‚Dieser Vers wurde für die Bewohner von Qibaa herabgesandt: ‚In ihr sind Männer, die es lieben, sich zu reinigen. Und Allah liebt die sich Reinigenden.‛ (Qur´an 9:108)
      ‚Sie lieben es, sich mit Wasser zu reinigen.‛ (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.3100)
  • Die Islamische Religion ist ein Glaube, in dem sich eine innere Kraft verbirgt, wodurch er in der Lage ist, in die Herzen und in den Verstand der Menschen einzudringen. Wenn man sieht, wie rapide die Zahl der Anhänger des Islam steigt, wobei er doch nur wenig finanzielle und allgemeine Unterstützung seitens der Muslime erhält, die für ihn werben. Und auf der anderen Seite sieht man, wie sehr sich die Feinde des Islam anstrengen, sei es finanziell oder durch die Menschen direkt, um das Bild des Islam zu beschmutzen, verzerren und versuchen, die Menschen vom Glauben abzubringen. Trotzdem nehmen tagtäglich viele Menschen den Islam als ihre Religion an und es kommt sehr selten vor, dass jemand der Muslim geworden ist, von der islamischen Religion zurücktritt. Das war ein Grund für viele Orientalisten, die den Islam studiert haben, die Schwachstellen dieser Religion zu erörtern und dann zu bekämpfen. Aber durch die Schönheit des Islam, die Ehrlichkeit seiner Prinzipien und Lehre, durch die Übereinstimmung mit der natürlichen Veranlagung (Fitra) und dem Verstand der Menschen, wurden sie selbst Muslime und haben ihr Leben für den Islam umgestellt. Und die Feinde des Islam haben zugegeben, dass sie die wahre Religion der Rechtleitung ist. Einer der bekanntesten Gegner des Islam heißt „Margoliouth‚. Er sagte: „Die Forscher sind einstimmig der Meinung, dass der Qur´an an einer hervorragenden Stelle zwischen den größten Religionsbüchern steht, obwohl er das neueste dieser Bücher ist, d.h. das letzte, das die Geschichte kennt. Aber er ist das erste, das den meisten Einfluss auf die Menschen besitzt und einen neuen menschlichen Gedanken ins Leben gerufen hat. Und er hat eine besondere fundamentale moralische Schule gegründet.
  • Die islamische Religion baut eine Gesellschaft auf, welche die Zuneigung und Liebe ausstrahlt und dazu aufruft, den Menschen Gutes zu tun, um sie zum rechten Weg zu leiten. Er verbessert die einzelne Persönlichkeit des Einzelnen und bewahrt die Einheit der islamischen Gesellschaft. Dies bestätigt sich in der folgenden Aussage des Gesandten ( s): ‚Gewöhnlich findest du die Gläubigen in ihrer Barmherzigkeit, Zuneigung und Mitleid zueinander wie der Körper: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber!‛ (Sahih Al-Bukhari,Hadith Nr.5665)
    Der Islam befiehlt die Verbesserung der Lage der Muslime durch die soziale Pflichtabgabe (Zakat) oder Almosen (Sadaqah). Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.13)
    Er befielt es, sich in schweren Situationen (oder bei Problemen) gegenseitig Beistand zu leisten. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Der Gläubige ist dem Gläubigen wie ein Mauerwerk: ein Teil davon hält den anderen fest. (Und verankerte seine Finger miteinander.)‛ (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2314)
    Und befiehlt die Hilfeleistung in Notsituationen und wenn man darum gebeten wird. Allah ( y) sagt: Wenn sie euch jedoch um der (euch gemeinsamen) Religion willen um Hilfe bitten, dann obliegt euch die Hilfe, außer gegen Leute, zwischen euch und denen ein Abkommen besteht. Und was ihr tut, sieht Allah wohl. (Qur´an 8:72)
    Und verbietet es, Hilfebedürftigen den Rücken zu kehren. Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Es gibt keinen Muslim, der einen anderen Muslim an einer Stelle enttäuscht, wo seine Ehre entweiht und seine Würde verletzt wird, ohne dass Allah ihn an einer Stelle enttäuscht, wo er Seine Unterstützung braucht. Und es gibt keinen Muslim, der einen anderen Muslim an einer Stelle unterstützt, wo seine Ehre entweiht und seine Würde verletzt wird, ohne dass Allah ihn an einer Stelle unterstützt, wo er Seine Hilfe braucht.‛ (Sunan Abi Dawud, Hadith Nr.4884)
  • Die islamische Religion enthält ein geregeltes Erbschaftssystem, welches das Erbe auf die Erben, die das Recht auf das Erbgut haben, jung, alt, männlich oder weiblich, auf eine zufrieden stellende und gerechte Weise verteilt. Niemand hat das Recht dieses Erbgut nach eigenem Willen, Lust oder Laune zu verteilen. Ein Vorteil dieses Systems ist, dass das Vermögen zerkleinert wird, auch wenn es sehr groß ist. Dadurch wird die Möglichkeit, dass jemand viel Vermögen besitzt fast ausgeschlossen. Im Qur´an ist ausdrücklich erwähnt und erklärt, welche Anteile den Söhnen, Töchtern, den Ehegatten und den Geschwistern zustehen.
    Der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Allah hat jedem, der Anspruch auf Recht hat, sein Recht gegeben. Es gibt kein Vermächtnis für den Erbberechtigten.‛ (Sunan Abi Dawud, Hadith Nr.2870)
    Das Testament darf keine Nachteile für den Erben beinhalten. Allah ( y) sagt: (Das alles) nach (Abzug) eines (etwaigen) Vermächtnisses, das festgesetzt worden ist, oder einer Schuld, ohne Schädigung. (Das alles ist euch) anbefohlen von Allah. Allah ist Allwissend und Nachsichtig. (Qur´an 4:12)

  • Die islamische Religion verfügt über ein Strafsystem, das u.a. Grenzen und Warnungen enthält. Mit diesem System werden die Sicherheit und der Frieden in der Gesellschaft, die Keuschheit der Menschen, ihr Blut und ihr Vermögen gesichert. Damit wird die Kriminalität gestoppt und dem vorgebeugt, dass sich die Menschen gegenseitig schaden. Deshalb ist es so geregelt, dass es für jede Art der Kriminalität eine entsprechende Strafe gibt. Zum Beispiel ist die Strafe des absichtlichen Tötens die Wiedervergeltung für den Getöteten (Al-Qasas). Allah ( y) sagt: O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch Wiedervergeltung für die Getöteten... (Qur´an 2:178)
    Es sei denn, die Verantwortlichen bzw. Angehörigen des Getöteten erlassen dieser Person diese Art der Strafe. Allah ( y) sagt: Doch wenn einem von seinem Bruder etwas erlassen wird, so soll die Verfolgung (der Ansprüche) in rechtlicher Weise und die Zahlungsleistung an ihn auf ordentliche Weise geschehen. (Qur´an 2:178)
    Die Strafe für Diebstahl ist das Abtrennen der Hand. Allah ( y) sagt: Der Dieb und die Diebin: trennt ihnen ihre Hände ab als Lohn für das, was sie begangen haben, und als ein warnendes Beispiel von Allah. Allah ist Allmächtig und Allweise. (Qur´an 5:38)

    Wenn also der Dieb oder die Diebin wissen, dass ihnen bei begangenem Diebstahl die Hand abgetrennt wird, hören sie auf zu stehlen und bewahren somit die eigene Hand und das Vermögen der Menschen. Die Strafe für das Begehen von Unzucht für unverheiratete Personen ist die Geißelung mit (Peitschen-)Hieben. Allah ( y) sagt: Eine Frau und ein Mann, die Unzucht begehen, geißelt jeden von ihnen mit hundert Hieben. (Qur´an 24:2)
    Die Strafe dafür, dass man eine ehrbare verheiratete Frau der Untreue bezichtigt, ohne Zeugen dafür zu haben, ist auch die Geißelung mit Hieben. Allah ( y) sagt: Diejenige, die den ehrbaren Ehefrauen (Untreue) vorwerfen und hierauf nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben und nehmt von ihnen niemals mehr eine Zeugenaussage an – das sind die (wahren) Frevler (Qur´an 24:4)
    Die Islamische Gesetzgebung (Schari'a) hat einen allgemeinen fundamentalen Grundsatz als Maß für die Strafarten vorgeschrieben. Allah ( y) sagt: Die Vergeltung für eine böse Tat ist etwas gleich Böses. (Qur´an 42:40)
    Und Allah ( y) sagt: Und wenn ihr bestraft, so bestraft im gleichen Maß, wie ihr bestraft wurdet. Wenn ihr aber geduldig (standhaft) seid, so ist das wahrlich besser für die Geduldigen. (Qur´an 16:126)
    Und für diese Bestrafungen sind Bedingungen und Rahmen gesetzt, um sie in die Realität umzusetzen. Der Islam hat die Umsetzung für diese Bestrafungen nicht als eine endgültige Sache bezeichnet, sondern den Weg offen gelassen, damit man den Menschen verzeihen und vergeben kann. Und Allah ( y) sagt: Wer aber verzeiht und Besserung bringt, dessen Lohn obliegt Allah. Er liebt ja nicht die Ungerechten. (Qur´an 42:40)
    Wenn der Islam diese Strafen bestimmt, so bedeutet das nicht, dass er Schadensfreude und Gewalt fördert, sondern er bezweckt es damit, die Rechte der Menschen zu bewahren, Ruhe und Sicherheit in der Gesellschaft zu stärken und auch um den abzuschrecken, der die Stabilität und die Sicherheit der Gesellschaft aufs Spiel setzt. Wenn der Mörder weiß, dass er getötet wird, wenn der Dieb weiß, dass ihm die Hand abgehackt wird, wenn der Unzüchtige und der Verleumder auch wissen, dass sie ausgepeitscht werden, so werden sie alle von vornherein abgeschreckt und auf ihre Verbrechen verzichten, damit sie und die Mitmenschen am Ende unbeschadet bleiben. Das ist die Weisheit des islamischen Gesetzes, Und Allah bestätigt dies, Er ( y) sagt: In der Wiedervergeltung liegt Leben für euch, o die ihr Verstand besitzt, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget. (Qur´an 2:179)
    Mancher mag beanstanden, dass diese Strafen, die das islamische Gesetz für kapitale Verbrechen festlegt, ziemlich hart sind. Dem muss man entgegen halten, dass alle Menschen die Gefahr, die von Verbrechen dieser Art ausgeht, wirklich sehr beunruhigend finden. So muss man von vornherein entsprechend harte Strafen für sie bestimmen, um potentielle Verbrecher abzuschrecken – denn darin liegt der Sinn, die Weisheit dieser Strafen. In diesem Zusammenhang darf sich jeder fragen: Sind die Strafen, die der Islam vorsieht, bei der Realisierung des beabsichtigen Ziels erfolgreicher als die anderen, welche die Menschen im Rahmen ihrer "Menschenrechte" bestimmt haben, oder nicht? Selbst im humanitären Europa beschweren sich die Bürger über zu geringe Strafen, Kontrolle und Abschreckung für Triebtäter, Kinderschänder, Raubmörder, usw. Das defekte Körperglied muss amputiert werden, damit der Rest des Körpers (also die Gesellschaft) gesund bleibt!

  • Die islamische Religion erlaubt alle Arten von Handel, wie Verkauf, Partnerschaft und Vermietungen, wodurch den Menschen ein Freiraum in ihrem alltäglichen Leben gegeben ist. Dies aber unter bestimmten islamischen Bestimmungen (Schari'a), um die Sicherheit und die Rechte innerhalb der Gesellschaft aufzubewahren. Der Islam verbietet den Menschen nur das, was ihnen schadet, ihnen Unrecht zufügt und verboten ist (Haram), wie: Zinsen nehmen, Glücksspiel, Spielen um Geld usw. Und obwohl die Freiheit im Handeln unter der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) für alle erlaubt ist, hat der Islam das Recht, das Vermögen jenes Menschen zu verwalten, der dazu nicht in der Lage ist. Wodurch er sich selbst oder anderen schaden kann, oder es sich um einen Irren oder Verbrecher handelt, oder diese Person noch zu jung ist, dieses Vermögen in seine (islamische Regierung) Obhut zu nehmen und es für diese Person zu verwalten. Oder wenn er Schulden hat, wird sein Vermögen beschlagnahmt und an diejenigen verteilt, die Anrecht darauf haben. In diesen Maßnahmen steckt eine Weisheit und die Rechte werden geschützt.
  • Die islamische Religion ist eine klare und durchsichtige Religion. Denn im Islam gibt es nichts was unklar ist, keine Geheimnisse, an die man glauben muss oder etwas, wonach man nicht fragen darf. Allah ( y) sagt: Und Wir haben vor die nur Männer gesandt, denen Wir (Offenbarungen) eingegeben haben. So fragt die Leute der Ermahnung, wenn ihr (etwas) nicht wisst. (Qur´an 16:43)
    Vielmehr warnt der Islam die Menschen vor denjenigen, die das verheimlichen, was Allah an Rechtleitung herabgesandt hat. Allah ( y) sagt: Diejenigen, die verheimlichen, was Wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem Wir es den Menschen in der Schrift klar gemacht haben, sie werden von Allah verflucht und auch von den Fluchenden. (Qur´an 2:159)
  • Die islamische Religion ist eine Religion der Einigkeit, des Zusammenhalts und der Zuneigung, um alle Muslime überall mit ihrer Würde zu einer Reihe und einem Glied zu machen; und dies durch:

    • Unterlassen von Trieben und persönlichen Gefühlen, die durch Nationalgefühle, Stammeszugehörigkeit und Rasse zustandekommen und zur Uneinigkeit führen, woraus auch die Schwäche resultiert.
    • Reinigen des Glaubens und der Ibadat (gottesdienstlichen Handlungen) von allem was zur Beigesellung (Schirk) und Neuerung (Bida´a) führt.
    • Die kooperative Zusammenarbeit zwischen den Muslimen, im Politischen, Wirtschaftlichen usw., um die Sicherheit und den Frieden zu bewahren. Allah ( y) sagt: Und haltet alle fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! (Qur´an 3:103)
      Der Islam verbietet es uneinig zu sein und auseinander zu gehen. Allah ( y) sagt: Und seid nicht wie jene, die auseinander gingen und uneinig wurden, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Für jene gibt es gewaltige Strafe. (Qur´an 3:105)
      Denn die Uneinigkeit ist keine Lehre der Islamischen Gesetzgebung (Schari'a). Allah ( y) sagt: Gewiss, mit denjenigen, die ihre Religion spalteten und zu Lagern geworden sind, hast du nichts gemein. Ihre Angelegenheit steht (allein) bei Allah. Hierauf wird Er ihnen kundtun, was sie zu tun pflegten. (Qur´an 6:159)
      Und die Islamische Gesetzgebung hat aufgeführt, was die Uneinigkeit und das Zersplittern hervorrufen kann. Die Gegner der Muslime verlieren dadurch ihren Respekt und ihre Angst, die sie für sie empfinden. Allah ( y) sagt: Und gehorcht Allah und Seinem Gesandten, und streitet nicht miteinander, sonst würdet ihr den Mut verlieren, und eure Kraft (wörtlich: euer Wind) würde vergehen! Und seid standhaft! Gewiss, Allah ist mit den Standhaften. (Qur´an 8:46)
  • Die islamische Religion hat für die Menschen das Unbekannte aufgedeckt, indem der Qur´an die Geschichten der vorigen Völker erzählt. Denn in vielen seiner Verse berichtet Allah ( y) uns über die vorigen Propheten, über ihre Völker und was zwischen ihnen vorgefallen ist. Allah ( y) sagt: Und Wir sandten ja bereits Mose mit Unseren Zeichen und deutlicher Gewalt zu Pharao und seiner führenden Schar. Diese folgten dem Befehl Pharaos; der Befehl Pharaos aber war nicht rechtweisend. (Qur´an 11:96-97)
    Allah ( y) sagt: Und als Jesus, der Sohn Marias, sagte: ‚O Kinder Israels, gewiss, ich bin Allahs Gesandter an euch, das bestätigend, was von der Thora vor mir (offenbart) war.‛ (Qur´an 61:6)
    Allah ( y) sagt: Und (Wir sandten) zu ‘Ăd ihren Bruder Hūd. Er sagte: ‚O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?‛ (Qur´an 7:65)
    Allah ( y) sagt: Und (Wir sandten) zu Thamud ihren Bruder Salih. Er sagte: ‚O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?‛ (Qur´an 7:73)
  • Die islamische Religion fordert alle Menschen dazu auf, so einen gleichen Qur´an herbeizubringen. Er ist das letzte Offenbarungsbuch und er bleibt bis die Stunde (des Jüngsten Gerichts) schlägt, eine Herausforderung. Allah ( y) sagt: So sollen sie doch eine Aussage gleicher Art beibringen, wenn sie wahrhaftig sind. (Qur´an 52:34)
    Diese Herausforderung des Qur`ans wird in manchen seiner Verse Schritt für Schritt deutlich beschrieben. Allah ( y) sagt: Oder sagen sie: ‚Er hat ihn ersonnen‛ Sag: Dann bringt doch zehn ersonnene Sūren bei, die ihm gleich sind, und ruft an, wen ihr könnt, außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid! (Qur´an 11:13)
    Die größte Herausforderung stellt der Qur´an in einem gleichartigen Vers. Allah ( y) sagt: Und wenn ihr im Zweifel über das seid, was Wir Unserem Diener offenbart haben, dann bringt doch eine Sūra gleicher Art bei und ruft eure Zeugen außer Allah wenn ihr wahrhaftig seid! (Qur´an 2:23)
    Und diese Herausforderung ist an die beiden Weltenbewohner (Al-Thaqalain), Menschen und Ğinn, gerichtet. Allah ( y) sagt: Sag: wenn sich die Menschen und die Ğinn zusammentäten, um etwas beizubringen, was diesem Qur´an gleich wäre, sie brächten nicht seinesgleichen bei, auch wenn sie einander Beistand leisten würden. (Qur´an 17:88)
    Der Islamische Glaube ist die Religion der Anstrengung (Ğihad); denn diese Botschaft des Islam soll jeden erreichen und jeder soll darüber Bescheid wissen, was Gott für sie an Gutem, an Gerechtigkeit und Barmherzigkeit bereithält und zu welchem Zweck Er die Menschen erschaffen hat. Aber es geht nur um die Aufklärung über die Religion, danach ist es jedem selbst überlassen, sie anzunehmen oder nicht – schließlich gibt es keinen Zwang im Glauben.
  • Der Islamische Glaube ist ein Zeichen von den Vorzeichen über das Herannahen des Jüngsten Tages und der Vernichtung dieser Welt. Denn der Gesandte Allahs ( s) verdeutlichte, dass er der Prophet der "Stunde" (des Jüngsten Tags) ist und dass seine Entsendung ein Beweis dafür ist. Anas ( d) berichtet, dass der Gesandte Allahs ( s) sagte: ‚Die Stunde und ich sind (nahe aneinander) genauso wie diese. (Er erklärte) das deutend mit seinem Zeige- und Mittelfinger.‛ (Sahih Muslim)
    Das verdeutlicht, dass der Prophet ( s) der letzte der Propheten und somit ihr Siegel ist.